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Wird Dresden neue Kulturhauptstadt?

Aus einer Idee wird Ernst: Der Stadtrat soll nun die Bewerbung um den europäischen Titel auf den Weg bringen.

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© dpa

Von Sandro Rahrisch

Stararchitekt Peter Kulka hält es für eine gute Idee, und sogar das Auswärtige Amt rechnet Dresden gute Chancen aus: Die Stadt könnte 2025 Europas Kulturhauptstadt werden. Dafür müsste sich Dresden aber erst einmal bewerben. Weil aus dem Rathaus dazu bisher nichts Konkretes zu hören war, bringen SPD und FDP das Thema nun selbst in den Stadtrat ein.

„Es ist dringend an der Zeit, eine Entscheidung zu treffen“, sagt SPD-Fraktionschef Peter Lames. Görlitz habe zehn Jahre gebraucht, um die Bewerbung vorzubereiten – auch wenn die Stadt den Titel schließlich Essen überlassen musste. Das Rathaus müsste die Unterlagen 2019 einreichen.

Die Sozialdemokraten und die Liberalen unterstützen eine Bewerbung ausdrücklich: Die Landeshauptstadt habe nicht nur ein reichhaltiges kulturelles Erbe, sagt die kulturpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Eva-Maria Stange. In kaum einer anderen Stadt seien Kunst, Wissenschaft und Bildung so eng miteinander verzahnt. So sollte sich Dresden auch präsentieren. Eine Kandidatur würde Dresden in die Pflicht nehmen, neben der Pflege von Traditionellem den dringend benötigten Raum für Modernes und Neues zu schaffen, sagt FDP-Fraktionschef Holger Zastrow. Eine Bewerbung käme einer Frischekur gleich.

Gibt es im Stadtrat eine Mehrheit für die beiden Anträge, könnte das Rathaus ab April die Chancen auf den Titel prüfen und einen Fahrplan zur Bewerbung ausarbeiten. Dann stünde auch fest, was eine Kandidatur etwa kosten würde.