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„Wir machen die Kinder für den Schulbus fit“

Damit der Schulstart gelingt, hat der Regionalverkehr einiges unternommen. Was, das erklärt der Vertriebschef.

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© René Meinig

Weißeritzregion. In sieben Tagen beginnt für etwa 5 000 Schüler in der Weißeritzregion das neue Schuljahr und damit auch die Zeit des Busfahrens. Für die SZ ist das ein Anlass, bei Volker Weidemann, Leiter der Abteilung Markt und Vertrieb beim Regionalverkehr Dresden, nachzufragen. Denn 250 seiner Kollegen werden die Busse lenken, die die Schüler zu den Schulen und am Nachmittag wieder nach Hause fahren.

Herr Weidemann, in ein paar Tagen beginnt das neue Schuljahr. Wissen Sie schon, wie viele Schüler in Ihren Bussen sitzen werden?

Wir rechnen nach dem jetzigen Stand der Anmeldungen mit etwa 5 520 Schülern aus Gymnasien, Grund- und Oberschulen in der Weißeritzregion. Davon sind 310 als Erstklässler gemeldet. In unserem Bediengebiet, das auch den Norden und Westen von Dresden umfasst, werden wir an den Schultagen rund 7 000 Schüler befördern.

Wie hat sich der Regionalverkehr auf den ersten Schultag vorbereitet?

Unsere Vorbereitung läuft seit Ferienbeginn in den verschiedenen RVD-Fachbereichen auf Hochtouren. Angefangen hat das damit, dass wir Fahrplandetails mit dem Landratsamt abgestimmt haben. Danach wurden die genehmigten Fahrpläne veröffentlicht und diese Informationen an die Amtsblätter und die regionale Presse weitergegeben. Auf unserer Internetseite haben wir zudem die beliebten Grundschulfahrpläne zum Selberausdrucken bereitgestellt. An den Haltestellen wurden die neuen Fahrpläne ausgehangen. Die enthalten häufig auch einen QR-Code zum Abfragen der Echtzeitfahrauskunft.

Den ersten Schultag haben Sie und Ihre Kollegen schon oft erlebt. Sie haben Routine. Wie geht es den Kindern in den ersten Tagen nach den Ferien?

Aus unserer Erfahrung wissen wir, dass organisatorisch die ersten Tage im neuen Schuljahr für alle Beteiligten sehr aufregend sind. Das beginnt bei unseren kleinen Fahrgästen und deren Eltern, bis hin zur Schule und endet bei uns als Regionalbusunternehmen. Die Kinder sind natürlich aufgeregt, da in den ersten Tagen die grundlegende Gestaltung des Schuljahrs auf sie zukommt und viele Themen zur Entscheidung anstehen. Wann beginnt oder endet heute meine Schule und wann fährt wo der nächste Bus nach Hause oder zum Sport? Bis hier jeder den neuen Stundenplan kennt und seinen Platz gefunden hat, dauert es gewöhnlich ein paar Tage.

Wie gut sind die Eltern darauf vorbereitet, dass ihre Sprösslinge nun mit dem Bus zur Schule fahren?

Viele Eltern bereiten sich und ihre Kinder gezielt auf das neue Schuljahr vor. Sie beschäftigen sich gemeinsam mit dem Fahrplan und fahren oftmals bereits in den Ferien die Strecke ab. Und das ist gut so. Mit diesem kleinen Training erhalten die „Bus“-Kinder die notwendige Sicherheit für ihren täglichen Schulweg. Dieses Ansinnen unterstützt der Regionalverkehr mit Gutscheinen für Eltern. Zum persönlichen Erleben des Schulweges können sie ihre Erstklässler begleiten. Außerdem haben wir wieder das Schulbustraining zum Ende der Vorschule angeboten. Damit haben wir Ende der 1990er-Jahre angefangen. 2001 nahmen bereits 22 Kitas mit etwa 370 Vorschulkindern daran teil. In diesem Jahr war die Nachfrage so groß, dass wir leider nicht alle Wünsche erfüllen konnten. Immerhin konnten aber 35 Kindereinrichtungen mit gut 525 Vorschulkindern unser Schulbus-Training besuchen. Aus heutiger Sicht gehe ich davon aus, dass es 2017 eine Neuauflage geben wird. Denn auch in Zukunft bleibt es wichtig, dass Kinder wissen sollten, was vor, während und nach der Busfahrt zu beachten ist.

Wie fit sind ihre Fahrer fit für das neue Schuljahr?

Die sind gut vorbereitet. Wir haben den Sommer für umfangreiche Fahrerschulungen genutzt. Der Schwerpunkt lag beim Fahr- und Sicherheitstraining. Aufgefrischt wurden auch allgemein bekannte Regeln: Wie lange darf ich fahren? Wann muss ich unbedingt eine Pause einlegen?

Auf welcher Strecke sind die meisten Schüler unterwegs?

Das ist schwer zu sagen, da wir nicht nach Schülern und Nicht-Schülern unterscheiden. Unsere Linien 360 und A sind klassisch die Schwergewichte bei den Beförderungszahlen. Linien mit herausragender Stellung sind auch die radial im Freitaler Umland verkehrenden Linien E und F sowie die Linien zum Gymnasium und zur Oberschule in Dipps, speziell die 380 und 389. Die wenigsten Schüler sind vermutlich auf der reinen Zubringerlinie 387 zwischen Reinhartsgrimma und Dipps unterwegs.

Das Gespräch führte Maik Brückner.