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„Wir Elstraer können feiern“

Ein gelungenes Stadtfest, da sind sich Besucher und Organisatoren einig. Und auch darin, dass es bis zu einer Neuauflage nicht wieder sieben Jahre dauern soll.

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© Kristin Richter

Von Constanze Knappe

Elstra. Entdecke deine Stadt, so hieß es am Wochenende in Elstra. Tausende folgten diesem Ruf und feierten ein Stadtfest, wie es das zuletzt 1998 beim 750-jährigen Jubiläum von Elstra gegeben hat. Die Erwartungen der Besucher wurden rundum erfüllt. Ob auch die der Organisatoren, das erklärt Gisela Seidel, die Vorsitzende des ehrenamtlichen Festkomitees im SZ-Gespräch.

Bilder vom Elstraer Stadtfestumzug

Hallo Frau Seidel, drei Tage Megaparty. Wie groß ist jetzt Ihr Schlafbedürfnis?

Das ist sicher bei vielen ziemlich groß. Es wurde ja Freitag und Sonnabend bis früh um Drei gefeiert und dann waren alle beizeiten wieder auf den Beinen. Sonntag war etwas eher Schluss. Ein dreitägiges Fest ist schon anstrengend. Nachdem alles vorbei war, habe ich diese Nacht gut geschlafen.

So eine klasse Stimmung hat Elstra selten erlebt. Wie fällt Ihr Resümee aus?

Absolut positiv. Es war ein tolles Fest mit einer tollen Stimmung. Die Einwohner zogen mit, auch die aus den Ortsteilen. Und das Wichtigste: Es gab keinerlei Krawalle. Denn das waren im Vorfeld unsere größten Befürchtungen. Wir haben von den Besuchern bisher nur positive Resonanz erfahren. Ich möchte allen Einwohnern danken, die sich eingebracht haben, den Unternehmen und der Stadtverwaltung, die uns unterstützt haben. Ich denke, das Fest bleibt lange in Erinnerung. Bloß gut, dass der Umzug am Sonnabend stattfand. Da waren die Temperaturen noch halbwegs erträglich.

Apropos Festumzug, der glich geradezu einer Völkerwanderung.

Im Umzug waren fast 300 Leute mit Kind und Kegel auf den Beinen und die haben sich bei der Gestaltung der Bilder und Wagen sehr viel Mühe gegeben. Ich möchte da niemanden extra hervorheben. Die Bewohner des Seniorenzentrums saßen in ihren Rollstühlen am Kreisverkehr. So haben sie den Umzug mitbekommen, ohne dass sie dafür extra bis auf den Markt mussten. Es war eben ein Fest für alle Generationen.

...wobei das junge Partyvolk besonders bei DJ Eskei83 auf seine Kosten kam.

Der kam am Freitagabend wie erwartet gut an. Selbst die Alten haben ausgeharrt, um den weltbekannten DJ zu erleben, der aus Elstra stammt. Er zog natürlich auch viel Jugend von außerhalb nach Elstra an.

Richtig cool ging es beim Stadtfest zu. Auf dem Markt in einen Pool steigen, welche andere Stadt hat das zu bieten?

Den Pool brachte die Cateringfirma Reventis aus Hoyerswerda mit. Der wurde anfangs zögerlich angenommen, war dann aber voll besetzt. Er war überdacht, sodass die Kinder im Schatten baden konnten. Ich glaube, mancher Erwachsene hat sie darum sogar beneidet. Auch die Liegestühle auf dem Markt waren heiß begehrt.

Das Festkomitee hatte die Maßgabe, das Fest aus eigener Kraft zu finanzieren. Ging denn diese Rechnung auf?

Die Abrechnung für Strom, Wasser und die vielen anderen Dinge hat gerade erst begonnen. Es wird also eine Weile dauern, bis wir genau wissen, wie es ausgegangen ist. Dennoch habe ich ein gutes Gefühl, dass wir eine Null geschafft haben. Möglich wurde das dank der vielen Spenden von Unternehmen und Einwohnern. Dass Letztere Spenden sammeln, ist ja keineswegs überall üblich. Es zeigt, wie sehr sich die Bürger unserer Stadt das Fest gewünscht und sich auch selbst eingebracht haben.

Wie viele Leute haben nun mitgefeiert?

Ich würde sagen, im vierstelligen Bereich. Eine genaue Besucherzahl dürfen Sie da nicht von mir erwarten. Bis auf die beiden Abendveranstaltungen im Festzelt haben wir für das Stadtfest selbst keinen Eintritt verlangt. Und von Schätzungen halte ich nicht viel. Ich kann nur so viel sagen, dass an allen drei Tagen der Marktplatz den ganzen Tag über sehr gut gefüllt war. Elstra kann feiern. Das haben wir gezeigt.

....und sich schmücken. Und das nicht nur mit den üblichen Wimpelketten.

Wir hatten aufgerufen, beim Schmücken kreativ zu sein, und wurden von den vielen Ideen überrascht. Der erste Preis in dem Wettbewerb ging an Familie Schwarz auf der Klosterstraße. Sie hat Puppen gebastelt und ihr Haus mit Kinderzeichnungen geschmückt. Wir haben noch drei weitere Preise vergeben. Die Entscheidung darüber fiel uns ganz und gar nicht leicht.

Gab es Probleme hinter den Kulissen?

Da fällt mir auf Anhieb nichts ein. Am Freitag war der fürs ganze Wochenende gedachte Sekt schon alle. Da hatte die Cateringfirma richtig Stress. Aber sie hat es gut gemeistert. Trotz der Hitze musste keiner auf dem Trockenen sitzen. Am Sonntag sah es zunächst danach aus, dass wir 400 Lose der Tombola nicht an den Mann oder die Frau bringen würden. Das wäre wegen der schönen, von Elstraer Firmen spendierten Preise schade gewesen. Doch am Nachmittag wurden uns die restlichen Lose aus den Händen gerissen. Wie gesagt, im Moment fällt mir nichts ein, was daneben ging.

Demnach dürfen die Elstraer auf ein neues Fest hoffen?

Das habe ich nicht allein zu entscheiden. Doch die Signale sind schon so, dass es wieder mal ein Fest geben wird. Viele Einwohner sprachen uns darauf an. Im Festkomitee haben wir jetzt erstmal mit der Nachbereitung zu tun. Dann werden wir sehen.