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Wilsdruffer haben die Wahl

11 300 Wähler entscheiden am Sonntag, wer künftig Bürgermeister der Stadt ist. Was man jetzt wissen muss.

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© Andreas Weihs

Von Annett Heyse

Wilsdruff. Die Stimmzettel sind dieses Mal in Hellgelb gehalten. Das Wichtigste aber ist nicht die Farbe. Sondern vielmehr, dass die Wilsdruffer Bürgermeisterwahl dieses Jahr mehr Stimmberechtigte an die Wahlurnen locken dürfte. Denn im Gegensatz zur Wahl 2010, als es mit Amtsinhaber Ralf Rother (CDU) nur einen Kandidaten gab und es wohl auch deshalb nur 30 Prozent Wahlbeteiligung gab, müssen sich die Wilsdruffer dieses Mal zwischen zwei Lokalpolitikern entscheiden.

Ralf Rother, 45 Jahre alt, strebt eine dritte Amtszeit an. Der 43-jährige Tobias Fuchs aus Wilsdruff kandidiert für die Alternative für Deutschland (AfD) und möchte ebenfalls Bürgermeister werden. Als er vor drei Jahren bei der Kreistagswahl antrat, bekam er auf Anhieb rund zehn Prozent der Stimmen. Hier ist alles Wissenswerte rund um die Wahl.

Die Organisation: Mehr als 100 Helfer und ein Ausschuss

Die Wahl wird von etwa 100 freiwilligen Helfern begleitet. Die Männer und Frauen sind mindestens 18 Jahre alt, selbst wahlberechtigt und Bürger der Kommune. Sie sind in den Lokalen für das Prüfen der Personalien, die Ausgabe der Stimmzettel und nach 18 Uhr auch für die Auszählung verantwortlich. „Wir versuchen immer, jedes Lokal mit sechs bis acht Leuten zu besetzten“, erklärt Matthias Martin, im Hauptamt der Stadt für die Organisation der Wahl mit zuständig. Damit den Helfern keine Fehler unterlaufen, wurden sie im Vorfeld geschult. Über die Wahl wacht der Gemeindewahlausschuss. Auch er besteht aus Freiwilligen. Vorsitzender ist Andreas Hirth aus Wilsdruff, sein Stellvertreter Tilo Lindner aus Grumbach. Ihnen zur Seite stehen die vier Besitzer. Der Ausschuss tritt am Dienstagabend 17 Uhr öffentlich in der Stadtverwaltung, Nossener Straße zusammen, um das Endergebnis mitzuteilen.

Die Stimmabgabe: 15 Wahllokale und ein Briefwahllokal

Wie in der Vergangenheit auch gibt es in den größten Ortsteilen Wilsdruff und Kesselsdorf je zwei Wahllokale, in den anderen Ortsteilen je ein Wahllokal. Das sind insgesamt 15 Abstimmungsräume. Im Speiseraum der Grundschule Wilsdruff ist zudem das Briefwahllokal eingerichtet. Es öffnet wie alle anderen Lokale von 8 bis 18 Uhr. Hier können Briefwahlunterlagen bis spätestens 18 Uhr direkt abgegeben werden. Bisher seien bereits mehr als 600 Stimmzettel per Post eingegangen, heißt es aus dem Rathaus.

Die Auszählung: Wenig Zeit und 11 300 Wahlberechtigte

Wenn 18 Uhr die Wahllokale schließen, werden die Urnen geöffnet und die Auszählung beginnt. In ganz Wilsdruff sind rund 11 300 Männer als Wahlberechtigte registriert. Viel Zeit haben die Helfer mit dem Auszählen und notieren nicht: Im Rathaus wartet Matthias Martin auf die Ergebnisse aus den einzelnen Ortsteilen. Die Zahlen werden dann zügig ins Computersystem eingegeben und über das Wahlportal der Stadt im Internet unter www.wahlergebnisse.wilsdruff.net veröffentlicht. Gegen 21 Uhr soll das Ergebnis vorliegen.

Das Ergebnis: Übergangsfrist und Amtsantritt

Gewinnt Ralf Rother, wird er im Mai als Bürgermeister vor dem Stadtrat abermals vereidigt – für weitere sieben Jahre. Erhält dagegen Tobias Fuchs die Mehrheit aller Stimmen, wird am kommenden Montag dennoch Ralf Rother das Bürgermeisterbüro im Rathaus betreten und die Geschäfte vorerst weiterführen. Er bleibt amtierender Bürgermeister, bis der neue Stadtverwaltungs-Chef Mitte Mai an den Start geht. Seine Aufgabe wäre es dann auch, dem Neuen die Arbeit zu übergeben und ihn in die wichtigsten Vorgänge einzuweihen.