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Willkommen im Club

Im neuen Clubrestaurant von Gerd Kastenmeier mit direktem Blick auf den Zwinger haben nur Mitglieder Zutritt. Einfach nur Bio reicht dem Gastronom nicht mehr.

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© Sven Ellger

Von Henry Berndt

Die Küche ist da. Und sie passt. Natürlich. In wenigen Wochen werden hier, unter dem Dach der neuen „Residenz am Zwinger“ die ersten Steaks gegrillt werden. Wer dann am Tresen sitzt, der kann dem Koch sogar dabei zuschauen. Dafür muss der Hungrige allerdings erst einmal reinkommen. Denn das hier wird Dresdens erstes Clubrestaurant – und Einlass gibt es nur für Mitglieder.

Von einem „Pilotprojekt“ spricht der Gastronom Gerd Kastenmeier, der dem Laden seinen Namen gibt. „In jeder größeren Stadt gibt es so einen Club, nur in Dresden bislang nicht“, sagt er. Kastenmeiers Clubrestaurant am Zwinger soll diese Lücke nun füllen. Und zwar in etwa so: Insgesamt werden 200 Club-Mitgliedschaften für je 500 Euro im Jahr vergeben - die Mitgliedschaft bedeutet aber nicht, dass das Essen kostenlos sei. Wer eine Eigentumswohnung in dem Komplex besitzt, bekommt ein Vorzugsrecht. Wer sich in einem der 103 anderen Appartements einmietet, ist für die Dauer des Aufenthalts automatisch Mitglied. Dazu kommen etwa 100 freie Plätze für andere Interessenten, von denen allerdings auch schon 70 vergeben sind. Der Platz ist begrenzt hier oben. Geplant wird mit 30 Plätzen plus noch einmal 40 auf der Dachterrasse mit direktem Blick auf den Zwinger. Hier oben sollen bald auch frische Kräuter wachsen, und ein Bienenvolk soll einziehen.

Wer Mitglied ist, der darf aus der Tiefgarage direkt bis in den 5. Stock fahren und wird dort persönlich begrüßt. Statt einer Speisekarte soll es eine Produktliste frei kombinierbarer Komponenten geben, vom Rindersteak bis zur Kartoffel. „Wir wollen noch mehr Dienstleister sein“, sagt Kastenmeier. Sterne sind ihm wurscht – aber die Qualität soll stimmen. Einfach nur Bio reicht ihm nicht mehr. „Ich will wissen, wie der Typ mit Vornamen heißt, der dieses Radiesel aus der Erde gezogen hat“, sagt er. „Jede Zutat werde strengstens nach ihrer Herkunft überprüft.“

Bislang ist für all das ein wenig Vorstellungsvermögen gefragt. Noch sind die Wände kahl, und von der Decke hängen Kabel. Bald jedoch soll das Mobiliar für den Gastraum eintreffen. Versprochen werden bequeme Lederstühle. Farblich sollen Beige und Grau dominieren wie in Kastenmeiers Restaurant im Kurländer Palais.

Los geht es dann ab 14. März mit zwei „Kennenlern-Wochen“, während der die Räumlichkeiten nach Reservierung für alle offen sind. Ab 1. April startet der offizielle Clubbetrieb, und für alle anderen Hungrigen wird es zwangsläufig heißen: „Du kommst hier nicht rein.“