Von Tobias Winzer
Rund einen Monat, nachdem das Hamburger Unternehmen Revitalis die Baugenehmigung für ihr Prager Carrée erhalten hat, rollen die ersten Bagger im Wiener Loch. „Am Montag haben wir das Grundstück noch einmal vermessen“, sagt Revitalis-Sprecherin Svea Hoffmann. „Außerdem fand noch einmal eine Flächenbegehung statt.“ Nach der offiziellen Übergabe des Grundstücks von der Stadt an den Projektentwickler wird seit gestern die Baustelle eingerichtet und gesichert. In ein oder zwei Wochen sollen dann die ersten Bagger in Dresdens größter Baugrube rollen.
Nach jahrelangem Hin und Her hatte Revitalis die 8 674 Quadratmeter große Fläche von der Stadt erworben und am 17. Dezember 2013 den Bauantrag eingereicht. Weil mehrere frühere Investoren abgesprungen waren, blieb die bereits ausgehobene Baugrube mehr als ein Jahrzehnt ungenutzt. Nun sollen auf der Fläche ein neues Quartier mit 241 hochwertig ausgestatteten Mietwohnungen und zehn Läden entstehen. Zum Komplex gehört eine Tiefgarage mit 326 Plätzen. Die Häuser werden sechs- bis siebengeschossig. Eigentümer der Immobilie wird dann das Unternehmen Invesco Real Estate.
Sprecherin Hoffmann geht davon aus, dass die beiden Tiefgaragen-Ebenen bis zum Jahresende im Rohbau fertig sind. Dann wäre das Wiener Loch geschlossen und die oberirdischen Bauarbeiten könnten starten. Die Fertigstellung des rund 70 Millionen Euro teuren Projekts ist für das Frühjahr 2017 geplant. „Dafür liegen wir absolut im Zeitplan“, sagte Hoffmann. Noch unklar ist allerdings, welche Geschäfte in das Prager Carrée einziehen. Für die Gewerbeflächen gebe es eine gute Nachfrage. Nach den Wünschen von Revitalis sollen ein Lebensmittel- und ein Elektromarkt, Modegeschäfte, Restaurants und Imbissläden einziehen. Unterschrieben sei aber noch nichts.
Die 241 Wohnungen mit Größen zwischen 36 und 140 Quadratmetern werden von der Dresdner Firma Richert & Oertel vermietet. Eine Musterwohnung soll etwa im September 2015, ein halbes Jahr vor Fertigstellung des Prager Carrées, eingerichtet werden. Revitalis geht von Kaltmieten zwischen neun und zwölf Euro pro Quadratmeter aus. Die Wohnungen sind mit Einbauküchen und Fußbodenheizung ausgestattet.