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Wieder Schaden durch Regenwasser

Im Ebersbacher Unterdorf lecken die alten Betonrohre für das Oberflächenwasser. Das macht nicht nur die Straße kaputt.

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© André Braun

Von Jens Hoyer

Ebersbach. Mit ihrem Abwassersystem haben die Ebersbacher kein Glück. Die vor sieben Jahren verlegten Schmutzwasserleitungen funktionieren zwar tadellos. Allerdings machen die Regenwasserkanäle immer wieder Sorgen. Nachdem es vor einigen Jahren im Oberdorf bei einem Starkregen schon mal die Straße ausgehoben hatte, gibt es jetzt im Unterdorf Probleme. Seit Dienstag ist die Hauptstraße auf Höhe der Bäckerei Krause und des ehemaligen Gasthofs Greußnig gesperrt. Die Mitarbeiter der Firma Walter Straßenbau haben damit begonnen, die Straße aufzugraben. „Die Rohre der Entwässerung sind undicht. Das Wasser fließt unkontrolliert weg“, sagte Ortsvorsteher Jürgen Müller. Vor sieben Jahren war zwar ein neuer Schmutzwasserkanal in der Hauptstraße verlegt worden. Damals seien die Schäden an der Regenentwässerung aber noch sichtbar gewesen, so Müller.

Die Straßenentwässerung sei in diesem Bereich noch nie ordentlich gelöst gewesen, sagte Müller. Ein großer Teil des Wassers fließt zum ehemaligen Gasthof Greußnig hin weg, der deutlich unter Straßenniveau liegt. Eine Schleuse vor dem Eingang ist mittlerweile zusammengebrochen. Auch auf der anderen Seite beim Bäcker Krause gebe es Probleme mit der Entwässerung, so Müller.

Der Abwasserzweckverband Döbeln-Jahnatal ist bei dem Bauvorhaben mit im Boot. Wie die Oewa als Betriebsführer auf Anfrage mitteilte, wird auf 50 Meter Länge ein 40 Zentimeter starker Regenwasserkanal neu verlegt. Der Abwasserzweckverband lässt sich das Vorhaben rund 45 000 Euro kosten. Die Stadt ist am Straßenbau beteiligt. Auf beiden Seiten der Fahrbahn sollen jetzt Borde gesetzt werden, damit das Wasser kontrolliert abfließt, sagte Müller. Außerdem bekommt die Straße in diesem Abschnitt auf der gesamten Breite eine neue Schwarzdecke. Die Kosten für die Stadt betragen noch einmal rund 30 000 Euro.

Der Einbau der neuen Straßenentwässerung sei unaufschiebbar gewesen, sagte Müller. „Die Leute schimpfen zwar, aber wir müssen das erledigen, bevor es noch mehr Schäden gibt“, sagte Müller. Eigentlich sollte schon eher begonnen werden, aber es sei schwierig gewesen, eine Baufirma zu finden, so Müller. Wegen der Durchfeuchtung des Untergrunds habe auch die Straße selbst gelitten. „Die Fahrbahn reißt immer wieder auf, weil alles nass ist“, so Müller.

Bis kurz vor Weihnachten werden die Arbeiten an der Entwässerung dauern. Solange ist die Hauptstraße in diesem Abschnitt gesperrt. In die Bäckerei von Thomas Krause kommen die Leute bis dahin nur zu Fuß. „Das wird sicher Abbruch beim Geschäft geben. Aber die Arbeit muss auch gemacht werden. Wir müssen nur die Daumen drücken, dass der Winter die Baustelle nicht lahmlegt“, sagte Thomas Krause.

Wegen eines undichten Regenwasserkanals aus DDR-Zeiten hatte es schon vor drei Jahren im Oberdorf die Straßendecke bei einem Gewitterguss auf 150 Meter Länge ausgehoben. Die Schäden blieben damals allerdings überschaubar. Nach der Reparatur der Abwasserleitung war nur die Straßendecke erneuert worden.