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Wieder mal alles neu im Kaufland

Innerhalb von drei Jahren räumt der Großmarkt Großenhain wieder um. Das Einkaufen soll übersichtlicher, schneller und angenehmer werden. Die SZ schaute sich um.

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© Kristin Richter

Von Jörg Richter

Großenhain. Die gute Laune unter den Mitarbeiterinnen des Großenhainer Kauflands ist spürbar. Vor einem Monat haben sie den zweiten Platz des deutschlandweiten Wettbewerbs „Supermarkt-Stars“ gewonnen. „Darauf können die Mädels echt stolz sein“, sagt Hendrik Kiehl. Der Schwepnitzer, der mit seiner Familie seit einiger Zeit in Meißen lebt, ist erst seit Juni Hausleiter im Kaufland-Markt. Sein Einstand mit der Auszeichnungsveranstaltung in Frankfurt am Main war optimal. Doch kurz danach hieß es ranklotzen. Seit dem 3. Juli wird das Kaufland umgeräumt und neu gestaltet. Zum zweiten Mal nach dem großen Umbau vor drei Jahren. Das hat die Kunden gewundert, teilweise genervt. Aber das Ende der Anstrengungen der letzten Wochen ist in Sicht. Vielleicht auch deshalb die gute Laune in Deutschlands silbernem „Team des Jahres“. Kiehl führte die SZ durch den Markt und zeigte, was sich verändert hat.

Hausleiter Hendrick Kiehl am neuen Sicherheitssystem. Wenn es hier piepst, hat jemand eine Ware nicht bezahlt.
Hausleiter Hendrick Kiehl am neuen Sicherheitssystem. Wenn es hier piepst, hat jemand eine Ware nicht bezahlt. © Kristin Richter

Was sich verändert hat

Hochwertige Holzoptik

Facelift kennt man von Autos, wenn an ihnen aller paar Jahre etwas am Äußeren verändert wird, um sie für Alt- oder Neukunden interessant zu machen. Das Gleiche hat auch Kaufland vor. Das sieht man am deutlichsten an der Kundeninformation am Eingang. Sie hat jetzt eine warme, angenehme Holzoptik. Diese zieht sich durch den ganzen Markt und schafft eine häusliche Atmosphäre. „Dieses Facelift machen alle Kaufland-Märkte in Deutschland“, sagt Hendrik Kiehl. Die Großenhainer seien zwar nicht die Ersten, aber auch nicht die Letzten, die so einen schicken Kaufland-Markt erhalten.

Farblich gegliedert

An den Wänden erkennen die Kunden schon von Weitem, in welcher Warenabteilung sie sind. Die einzelnen Bereiche besitzen unterschiedliche Farben und sind an den Wänden deutlich sichtbar beschriftet. Die Farben werden auch für die Hinweisschilder an den Regalen benutzt. Auf diesen Schildern, „Icons“ genannt, sind Symbole für die Waren abgebildet, die der Kunde im jeweiligen Regal finden kann. Dadurch soll das Einkaufen schneller möglich sein. „Es ist ja schlecht für uns, wenn Leute erst lange auf die Suche gehen müssen“, sagt Kiehl. „Das machen sie einmal mit und kommen dann nicht wieder.“

Niedrigere Regale

Für angenehmeres Einkaufen sollen auch die niedrigeren Regale sorgen. Die sind jetzt auf eine Höhe von 1,80 Metern geschrumpft. Damit sind jetzt die oberen Regale leichter zu erreichen. Das hat auch eine optische Täuschung zufolge: Die Gänge zwischen den Regalen scheinen nicht mehr so schmal zu sein wie bisher. Wie Kiehl versichert, seien die Regale bis auf ein paar Ausnahmen nicht verschoben worden. „Durch die niedrigeren Regale wirkt auch der gesamte Markt irgendwie größer“, sagt der Hausleiter, der am Donnerstag 40 Jahre alt wurde.

Für die ganz Eiligen

Den Stammkunden fällt das Frische-Regal in der Obst- und Gemüse-Abteilung sofort ins Auge. Hendrik Kiehl nennt es das „To-go-Regal“ für die ganz Eiligen, die sich einen schnellen Snack mitnehmen wollen. Sie finden hier Salate, Sandwiches, Smoothies, Orangensaft, kalte Kaffeedrinks und Kakaomilch. Schnell eingepackt und damit sofort zur Kasse. Vorher mussten die Kunden all diese Waren erst lange im großen Markt zusammensuchen.

Brötchen nach vorn

Und wenn Kaufland mal beim großen Umräumen ist, dann wird gemacht, was sich die Kunden schon lange wünschen. „Es gab Anregungen, dass die Brotabteilung doch weiter vorn sein sollte, vor allem von den Leuten, die am Morgen nur schnell mal ihre Brötchen holen wollen“, erzählt Kiehl. Also wurden die Brot- und Brötchenregale von hinten aus der Nachbarschaft der Wurstabteilung abgebaut und vorn, gleich nach dem To-go-Regal, wieder aufgebaut.

Zweite Abkürzung

Es gab auch den Wunsch nach einer zweiten Abkürzung innerhalb des großen Marktes. Bisher konnten Kunden nur die Abkürzung zwischen der Obst- und Gemüse-Abteilung und der Süßwaren-Abteilung nehmen. Das ist jetzt anders. Es gibt nun auch eine Abkürzung zwischen den Putzmitteln und den Konserven. Damit erspart man sich den Gang vorbei an der Wurst, der Kühltheke und den Milchprodukten – wenn man die nicht braucht.

Neues Sicherheitssystem

An den Kassen stehen jetzt auch Stelen, wie man sie aus großen Warenhäusern kennt. Sie piepsen laut, wenn unbezahlte Waren versehentlich oder absichtlich den Kaufland-Bereich verlässt. Diese zusätzliche Kontrolle soll die Arbeit für die Kassiererinnen erleichtern.

Neueröffnung am Dienstag

Heute bleibt das Kaufland geschlossen. „Da machen wir noch mal alles schick“, sagt Kiehl. Außerdem gibt es einen Mitarbeitertag mit Workshops, bei denen sich einzelnen Abteilungen untereinander besser kennenlernen sollen. Immerhin 85 Leute, größtenteils Frauen, arbeiten im Kaufland Großenhain. Das lädt am Dienstag zur Neueröffnung ein. Geplant sind viele Verkostungen; eine Kinderhüpfburg, ein Clown und eine Bastelstraße sind vor Ort.

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