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Wieder Leben im Katharinenhof

Zehn Jahre stand der ehemalige Landsitz leer. Ab sofort werden hier alte Menschen gepflegt. Die ersten sind schon da.

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© Claudia Hübschmann

Von Marcus Herrmann

Meißen. Das elegante Treppengeländer, ganz in mattem Schwarz gestaltet, ist gerade fertig geworden. In schönem Kontrast zur hellen Fassade und passend zu den großzügigen Glasfronten verbindet es den ersten und zweiten Stock der neuen Seniorenpflegeanlage miteinander und ermöglicht den Bewohnern einen direkten Weg in den Garten. Auf einer der Stufen steht der Gesellschafter der Katharinenhof Meissen GmbH, Michal Kotrc.

Er hat ein Lächeln auf den Lippen. Wie sollte es auch anders sein? Schließlich haben er, seine Bauleute und die Planer des zukünftigen Betreibers Leocare es endlich geschafft. Inzwischen werden die ersten vier Senioren in der Intensivmedizin-Abteilung im Erdgeschoss des Katharinenhofs betreut.

In den letzten Monaten hatte es immer wieder Bauverzögerungen gegeben. Zuerst sollte der Betrieb im Februar aufgenommen werden, dann hieß es Anfang April geht es los. „Die Bausubstanz hatte es nun mal in sich, da sind einige unvorhergesehene Dinge auf uns zugekommen. Aber jetzt werden nach und nach die fertigen Wohnungen bezogen“, sagt Diplomingenieur Kotrc. Zehn Jahre hatte das Anwesen leer gestanden. 23 Plätze stehen für Menschen im betreuten Wohnen zur Verfügung, 24 in der Tagespflege und sieben im Bereich Intensivmedizin. „Hier kümmern sich drei Pfleger um Menschen, die rund um die Uhr beatmet werden müssen oder einen Luftröhrenschlauch zum Atmen benötigen“, sagt ein Mitarbeiter von Leocare.

Im ersten und zweiten Obergeschoss, die über einen Lift zu erreichen sind, wohnt derzeit noch niemand. „Die Wohnbereiche für die Tagespflege sowie die Demenzwohngruppen werden zwischen Juni und Juli bezogen“, so die Pflegefachkraft. Noch sind einige Fensterscheiben einzusetzen, spezielle Pflegebetten aufzustellen oder letzte Feinschliffe an den Treppen vorzunehmen. Dafür sind die zwei Gemeinschaftsküchen für die Bewohner bereits voll ausgestattet und auch die Terrasse im ersten Stock, der mit Sesseln und Couches möblierte Aufenthaltsraum sowie ein Zimmer für physiotherapeutische Übungen laden bereits zum Verweilen ein.

„Für die Tagespflege gibt es noch etwa zehn freie Plätze. Interessenten können sich bei der Katharinenhof Meissen GmbH melden“, sagt Michal Kotrc. Besonders stolz ist der Bauherr übrigens auf die weitestgehend original erhaltenen Stuck-Verzierungen an den Decken vieler Räume, etwa im neuen Dienstzimmer. „Zusammen mit dem ehemaligen Meißener Porzellanmaler Hans Dietrich Werner haben wir zum Beispiel eine zerstörte Stuck-Rosette komplett wieder hergestellt“, sagt einer der Bauarbeiter, die im Katharinenhof letzte Türen einsetzen und im Garten des Hauses noch Wege anlegen und den neuen Rosengarten an der Rückseite des Anwesens gestalten werden. Noch im Juni sollen die Arbeiten erledigt sein. Danach wolle man für die Bewohner auch die Aussichtsplattform, das sogenannte Rondell am Ende des Stadtparks, verschönern.