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Wieder Kaffee trinken in der Käseglocke

In nur zwei Wochen wurde der kleine Pavillon am Postplatz umgebaut. Am Freitag eröffnete er mit neuem Betreiber.

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© Sven Ellger

Von Andrea Schawe

Drei der sechs Tische vor der Käseglocke sind besetzt, die Gäste trinken in der Mittagssonne gemütlich einen Kaffee am Postplatz. Der stammt aus einer Großenhainer Kaffeerösterei und ist „sehr lecker“, sagt Lutz Fasse. Der Dresdner ist extra mit Freunden zur Eröffnung vorbeigekommen, um sich den neuen Betreiber anzugucken. „Wir waren auch vorher oft hier. Es ist gut, dass dieses geschichtsträchtige Gebäude wieder belebt wird.“ Schließlich sei der Postplatz auch ein Mittelpunkt der Stadt.

Der neue Betreiber René Werft ist unterdessen ein bisschen gestresst. Er steht mit seinen Mitarbeitern hinter dem Tresen in dem neu renovierten Pavillon auf dem Postplatz und erklärt die Maschinen. „Wir müssen uns alle noch ein bisschen einleben“, sagt der 34-Jährige. Inklusive Anfangsschwierigkeiten: Die moderne Kaffeemaschine ist kompliziert, da kann ein Latte Macchiato schon mal zwei Anläufe brauchen, draußen landet ein volles Bierglas scheppernd auf dem Pflaster. Am gestrigen Eröffnungstag konnte das Team auch erst mit zwei Stunden Verspätung für die Gäste öffnen. „Vorher musste die Hygiene noch alles überprüfen.“

Trotzdem ist René Werft erleichtert, dass er es nun geschafft hat. Er hatte sich im Juni bei einer städtischen Ausschreibung mit einem Mietangebot von 1.800 Euro monatlich gegen mehrere Mitbewerber durchgesetzt, konnte den Mietvertrag aber erst Anfang August unterzeichnen. In nur zwei Wochen wurde der Pavillon renoviert und umgebaut. „Mir wäre es lieber gewesen, wenn wir acht Wochen Zeit gehabt hätten“, sagt der Großenhainer, der auch weiterhin hauptberuflich in seinem Job als Bautechniker tätig sein will. Aber zum Stadtfest sollte alles fertig sein. Jetzt sind die Wände blasslila, die Tische stehen und der Tresen zieht sich s-förmig quer durch den Raum. Rund 50.000 Euro hat der Umbau gekostet.

Geleitet wird die Käseglocke künftig von Werfts Lebensgefährtin und drei bis vier festen Mitarbeitern. Sie werden den Gästen künftig vor allem Kaffee, Kuchen, Crepes, Softeis sowie Obstweine anbieten. Diese keltert Werft bereits seit fünf Jahren in einem alten LPG-Haus in Zabeltitz, einem Ortsteil von Großenhain. Zum Stadtfest startet er erst einmal mit einem etwas kleineren Angebot, das danach eventuell erweitert werden soll.