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Wieder freie Fahrt auf der B 97

Knapp sieben Monate war die Straße im Ottendorfer Norden dicht. Doch die nächste Sperrung ist schon in Sicht.

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© Thorsten Eckert

Von Sebastian Kositz

Die letzten Meter waren buchstäblich Stückwerk: Stein an Stein haben die Bauleute gesetzt, sich Reihe für Reihe weiter in Richtung Norden gearbeitet. Inzwischen ist der neue Fuß- und Radweg so gut wie fertig gepflastert, können die Arbeiter endlich einen Haken an die Mega-Baustelle B 97 machen. Noch an diesem Freitag wollen die Verantwortlichen das 1,2 Kilometer lange Teilstück der vielbefahrenen Bundesstraße im Ottendorfer Norden wieder freigeben, am Nachmittag gegen 16 Uhr die Absperrungen endlich beiseite schieben.

Mitte Mai hatten die Bauleute mit der Sanierung der Straße begonnen, in drei großen Etappen erst den alten, maroden Asphalt herausgerissen, anschließend die Fahrbahnen komplett neu aufgewalzt. Links und rechts der Piste sind die Bordsteine gerade gesetzt worden, obendrein wurde auf der gesamten Länge der Gehweg erneuert und der dringend benötigte Radweg angebaut. Eine Herkulesaufgabe, für welche die wichtige Nord-Süd-Verbindung, die täglich Tausende Pendler nutzen, für mehr als sechs Monate gesperrt werden musste.

Autofahrer können aufatmen

Vor allem jene, die täglich auf der Straße zwischen Dresden und Hoyerswerda unterwegs sind, können deshalb nun aufatmen. Auf den offiziellen Umleitungsstrecken über Radeburg und Würschnitz beziehungsweise die A 13 hatten viele Autofahrer deutlich mehr Zeit und Sprit gelassen. Doch nicht nur die Autofahrer, auch die Anwohner vom Wachberg und in Cunnersdorf können nun erst einmal wieder tief Luft holen. Denn die eigentlich als innerörtliche Umleitung gedachte Alternative über die Kieswerkstraße und durch Cunnersdorf hindurch hatten rasch auch viele Pendler und Lkw-Fahrer für sich entdeckt. Die Straße am Kieswerk wird nach dem Ende der Arbeiten an der B 97 jetzt wieder dichtgemacht. Vor allem im Sommer hatte das Chaos auf der alten Werksstraße für Schlagzeilen gesorgt, weil die illegalen Badegäste von der Kiesgrube die ohnehin schon enge und zu dieser Zeit sehr rege befahrene Verbindung mit ihren Autos gewissermaßen regelrecht zugeparkt hatten.

Insgesamt kosteten die Bauarbeiten an dem Teilstück im Ottendorfer Norden mehr als 1,2 Millionen Euro. Den Großteil der Summe zahlt der Bund. Die Kosten für den Geh- und Radweg sowie die Straßenbeleuchtung muss die Gemeinde Ottendorf-Okrilla jedoch aus eigener Kraft stemmen.

Nächster Bauabschnitt kommt

Bereits im nächsten Frühjahr könnten die Bauleute an der Bundesstraße 97 in Ottendorf-Okrilla erneut anrücken – allerdings im Süden der Gemeinde. Das für die B 97 zuständige Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) will 2016 den Abschnitt zwischen der Ruine des alten Presswerks und der Kreuzung mit der Radeburger und Radeberger Straße anpacken. Im Jahr darauf soll schließlich das Nadelöhr Hirschkurve ausgebaut werden. Auch das geht nicht ohne komplette Sperrungen.

Voraussetzung ist aber, dass die Politik in Dresden dafür die nötigen Gelder bereitstellt. Nach gegenwärtigen Schätzungen werden die beiden Bauabschnitte unterm Strich auch noch einmal mehr als zwei Millionen Euro kosten. Wie im Norden ist auch an diesen beiden Teilstücken der Anbau eines Radwegs geplant. Somit gebe es dann vom Ortsausgang an der Laußnitzer Heide bis zum Südbahnhof einen durchgehenden Radweg. Als besondere Herausforderung gilt indes der Ausbau der Hirschkurve. Um ausreichend Platz für Autos, Fußgänger und Radfahrer zu schaffen und insgesamt für mehr Überblick zu sorgen, muss dort unter anderem auch ein leer stehendes Wohnhaus weggerissen werden.