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Wie wird der Industriepark Großsedlitz verändern?

Ländliches, barockes, modernes Dorf Großsedlitz: Jetzt gibt es die Chance, mehr daraus zu machen.

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© Daniel Schäfer

Von Heike Sabel

Großsedlitz. Der Heidenauer Ortsteil ist mehr als der Barockgarten und mehr als der geplante große Industriepark. Großsedlitz hat trotz neu gebauter Häuser und einer sanierten Straße immer noch den dörflichen Charme. Dazu gehört aber auch, dass es außer in der Saison im Barockgarten keine Gaststätte mehr gibt und der Heidenauer Ortsteil im Funkloch steckt. Damit sind die Konflikte klar: ländliche Atmosphäre, barocke Anlage, neuzeitlicher Industriepark.

Bisher gab es für Großsedlitz keine Chance, von einem Förderprogramm zu profitieren. Jetzt aber gibt es diese Gelegenheit, sagt Heidenaus stellvertretende Bürgermeisterin Marion Franz. Und zwar über das Leader-Programm. Ziel ist es, Klein- und Großsedlitz eine Perspektive zu geben. Die zeitliche Nähe zu den Plänen für den Industriepark zwischen Pirna und Dohna, der auch an den Barockgarten grenzt, soll nicht hervorgehoben werden, ist aber offensichtlich. Er wird eine Herausforderung für die Großsedlitzer.

Zu den Perspektiven gehören eine bessere Anbindung und Parkplätze für den Barockgarten. Wenn dort nämlich Veranstaltungen stattfinden, reicht der vorhandene Platz nicht mehr. Die Autos parken dann gegenüber auf der Wiese, was der nicht gut tut. Denkbar wäre ein Parkplatz bei den alten Schafställen und ein Shuttle zum Barockgarten – für alle, denen die 500 Meter Fußweg zu viel sind. Auch Rad- und Wanderwege kann Großsedlitz noch gebrauchen. Und einen Fußweg an der Grundschule. Den fordern Einwohner seit Jahren immer wieder. Große Möglichkeiten für weiteren Hausbau gibt es nicht mehr, jedoch einige Brachflächen, denen man eine Perspektive geben wolle, sagt Marion Franz. Welche, das soll nun mit dem Konzept erarbeitet werden. Lückenbebauung und das Sanieren alter Häuser spielt dabei eine besondere Rolle. Ein gutes Beispiel gibt es schon: Der Zweiseithof auf der Pechhüttenstraße 20 erhielt 2015 eine Anerkennung beim sächsischen Wettbewerb zum ländlichen Bauen.

Zu den Vorhaben in Großsedlitz gehört ein 107-Betten-Pflegeheim auf dem Heimweg. Die Stadt hat den Bauantrag Ende vorigen Jahres begrüßt. Wer das Haus betreibt, ist offen. Der Markt ist jedoch groß, und es gibt auch private Träger solcher Einrichtungen. Wie sich das Pflegeheim künftig in den Ort einbettet, wie es dazu gehört, auch das wird über die Zukunft von Großsedlitz entscheiden. Deshalb sollen zu der Arbeitsgruppe für das Konzept unbedingt Großsedlitzer gehören. Das Anliegen und erste Ideen werden am Dienstag vorgestellt. Bis Herbst soll das Konzept stehen.

23. Januar, 18 Uhr, Gymnasium Heidenau