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Wie weiter mit der Blauen Kugel?

Die Gemeinde Cunewalde führt das Haus jetzt als Eigenbetrieb. Bewährtes bleibt. Veränderungen gibt es vor allem bei der Gastronomie.

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© Robert Michalk

Von Katja Schäfer

Cunewalde. Seit Beginn dieses Jahres führt die Gemeinde Cunewalde die Blaue Kugel als Eigenbetrieb. Bisher hatte sie das Haus des Gastes mit eigenen Mitarbeitern betrieben und die Gaststätte dreieinhalb Jahre lang über ihr Tochterunternehmen Cunewalder Tal Immobilien (CTI). Was bedeutet die Veränderung für Besucher, Gäste und Kunden?

Wie geht es mit der Gaststätte in der Blauen Kugel weiter?

Die Gaststätte hat keine regelmäßigen Öffnungszeiten mehr. Für alle Veranstaltungen im Haus – von der Tagung bis zum Abiball – gibt es aber weiterhin eine komplette gastronomische Versorgung. Diese Veränderung hat zwei Gründe: Zum einen kamen wenig Gäste, um à la carte zu essen. Zum anderen sei es nicht Aufgabe der Gemeinde, eine Gaststätte zu betreiben, sagt Bürgermeister Thomas Martolock (CDU). Cunewalde hatte sich vor dreieinhalb Jahren nur dazu entschlossen, weil der bisherige Pächter in Insolvenz gegangen und kein neuer zu finden war. „Dass der reguläre Restaurantbetrieb jetzt aufgegeben wird, ist für Cunewalde nicht schlimm, denn es gibt zehn andere Gaststätten, zwei Bergbauden und einige Imbissangebote“, sagt Martolock. Die Versorgung von Veranstaltungen übernimmt ein Caterer. „Dazu laufen Verhandlungen mit renommierten Partnern aus der Region“, berichtet der Bürgermeister, ohne Namen zu nennen. Bis Ende Februar agiert noch die Gemeinde, ab März soll der Caterer einsteigen. Alle gebuchten Veranstaltungen und Feiern werden wie geplant durchgeführt.

Finden weiterhin Vorträge, Konzerte und andere Veranstaltungen statt?

Es ist der feste Willen der Gemeinde, das bewährte Veranstaltungskonzept fortzuführen, und zwar in der gewohnten Qualität. Wir bekennen uns zu dieser Kultureinrichtung, die seit Jahrzehnten einen guten Namen hat“, betont Thomas Martolock. Jährlich besuchen rund 14 000 Gäste das Haus. Es finden um die 100 Veranstaltungen statt, die Hälfte davon in den Sälen, die bis zu 600 Plätze bieten. Auch künftig wird es Vorträge, Konzerte, Shows und vieles mehr geben. Höhepunkte der nächsten Zeit sind zum Beispiel eine ABBA-Revival-Show am Sonnabend, sechs Faschingspartys im Februar, zwei Auftritte des südtiroler Sängers Rudy Giovannini im März, eine Travestie-Revue im September oder Comedy mit Markus Maria Profitlich im Oktober.

Bleibt die Touristinformation im Haus erhalten?

Am Angebot der Touristinformation soll sich nichts ändern. Sie ist weiter Anlaufstelle für Gäste und Einheimische. Die Mitarbeiter bieten einen vielfältigen Service, verkaufen unter anderem Tickets, vermitteln Übernachtungsmöglichkeiten, geben Ausflugstipps, verschicken Infomaterial, bieten Führungen an und vieles mehr. Die Öffnungszeiten – Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 10 bis 12.30 Uhr und 13.30 bis 17 Uhr sowie Sonnabend von 9 bis 12 Uhr bleiben erst mal unverändert.

Wer leitet den Eigenbetrieb und wer ist in ihm beschäftigt?

Die Stelle des Betriebsleiters ist noch nicht besetzt. Sie wird jetzt in der Gemeindeverwaltung intern ausgeschrieben. Außerdem wird der Eigenbetrieb zum Beispiel einen Haustechniker und die Mitarbeiter der Touristinformation beschäftigen.

Was ist ein kommunaler Eigenbetrieb, was sind seine Besonderheiten?

Ein kommunaler Eigenbetrieb ist eine öffentlich-rechtliche Unternehmensform auf Grundlage der Gemeindeordnung. Er wird geführt wie eine GmbH, ist aber rechtlich nicht selbstständig. Seine Finanzen laufen nicht über den Haushalt der Gemeinde. Er hat einen eigenen Wirtschaftsplan und bekommt in der Regel einen planmäßigen Zuschuss von der Gemeinde. Der Landkreis führt zum Beispiel Theater und Musikschule als Eigenbetriebe, die Gemeinde Großpostwitz die Abwasserentsorgung.