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Wie sieht Kohle aus?

Die Schüler der Freien Schule gestalten in Schwepnitz einen besonderen Lehrpfad. Der setzt auch aufs Mitmachen.

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© Verwaltung

Von Nicole Preuß

Schwepnitz. Ein Kind, das nicht wusste, wie Kohlen aussehen, hätte es wohl vor 30 Jahren nicht gegeben. Die Kohlelieferung im Herbst und das anschließende Schippen und Heizen gehörten damals dazu. Heute ist das anders. „Viele Kinder wissen gar nicht mehr, was Kohlen sind“, hat die Schwepnitzer Bürgermeisterin Elke Röthig die Erfahrung gemacht.

Die Gemeinde, die Freie Schule und die Enso bringen nun den Energieentdeckerlehrpfad auf den Weg. Er soll Kohle zeigen, aber auch viele Energiefragen darüber hinaus klären und Antworten geben. Die Freie Schule hat Tafeln entwickelt, die zum Beispiel deutlich machen, wie Kohle entstanden ist. Die Produktionsschule Moritzburg hat den Auftrag bekommen, durchsichtige Sitzbehältnisse zu bauen, in die zum Beispiel eine erdölähnliche Flüssigkeit oder auch Kohle gefüllt werden kann. Zudem wurden Spiele entwickelt, die wetterfest sind und den Energieentdeckerlehrpfad ergänzen können.

Das Thema trägt der Pfad bereits im Namen. „Die ganze Welt der Energie“, sagt Elke Röthig. „Wasser, Wind, Biomasse, Sonne und fossile Stoffe spielen eine Rolle.“ Die Schüler haben sich mit dem Thema im Unterricht in Schwepnitz beschäftigt, Informationen gesammelt und sie kind- und jugendgerecht aufbereitet. Eine Zeichnung zeigt zum Beispiel, wo Kohle überhaupt zu finden ist. Die Nutzungsvarianten des Brennstoffs werden dargestellt und komplizierte Fragen zur Energiegewinnung werden in Form von Handynachrichten beantwortet, die scheinbar hin und her geschickt wurden. Ein Memory-Spiel zeigt die Füllungsvarianten von Biogasanlagen.

Der Lehrpfad startet am Schullandheim in Grüngräbchen, macht am Saleskbach Station und führt dann weiter bis zum Triemig nach Schwepnitz und dann von Wasserstrich und Schafgasse wieder zurück nach Grüngräbchen. „Das sind fünf Kilometer“, sagt Elke Röthig. Und damit eine Strecke, die auch von Kinder gut zu Fuß bewältigt werden kann. Der Startpunkt am Schullandheim bietet sich an, weil dort immer wieder auch Klassen auf Klassenfahrt zu Exkursionen starten. Der Pfad soll aber auch Familien ansprechen und Schüler, die in Schwepnitz, Königsbrück oder auch anderen Orten zur Schule gehen. Das Besondere an dem Pfad liegt vor allem in der Form. So wurde den Kindern weitgehend freie Hand gelassen. Die Zeichnungen und Arbeitsblätter, die sie größtenteils selbst mit der Hand gestalteten, werden auf die Tafeln übernommen. Die Ideen, die sie darüber hinaus eingebracht haben, werden ebenfalls berücksichtigt. Die Gemeinde stellt das Land für die einzelnen Stationen zur Verfügung. Der Energieversorger Enso fördert das Projekt finanziell und der Dresdner Heidebogen hat die Aufgabe mit der Gestaltung der Tafeln übernommen.

Die Vorbereitungen haben die vergangenen Wochen in Anspruch genommen und auch die eigentlich sonst schon stressige Adventszeit. Die Vorlagen sind aber jetzt fertig. Nun sollen sie wetterfest und standsischer für die einzelnen Stationen aufbereitet werden. Die Gemeinde Schwepnitz rechnet damit, dass der Pfad dann Mitte bis Ende März fertig sein könnte. Dann bekämen Kinder und Schüler die Gelegenheit, einiges über die Energieformen und die Energiegewinnung zu erfahren.