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Wie rollt‘s durch Bautzen?

Zum Wochenstart sind drei wichtige Straßen dicht. Wie lange man nun durch die Stadt braucht, hat die SZ getestet.

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© Uwe Soeder

Frances Scholz

Bautzen. Autofahrer in Bautzen sind seit dem Frühjahr an die vielen Baustellen in der Stadt gewöhnt. Auf der Dresdener Straße und der Taucherstraße wird seit vielen Monaten gearbeitet. Andere Straßen sind vor wenigen Tagen erst wieder freigegeben wurden wie die Muskauer Straße. Allerdings kamen am Montag auch zwei neue Baustellen hinzu. Auf der Steinstraße und der Friedensbrücke wird jetzt zwei Wochen lang gearbeitet. Gerade die Friedensbrücke ist eine wichtige Verbindung in die Stadt. Autofahrer kommen aber nur noch stadtauswärts voran. Wer stadteinwärts will, muss eine Umleitung fahren.

© SZ-Grafik: Romy Thiel

Auf der Steinstraße rollt es zudem nur noch diese Woche in Fahrtrichtung Löbau. Ab kommender Woche ist sie dann voll gesperrt. Und auch auf der B 156 kommen Autofahrer an ihre Grenzen. Dort ist die Kreuzung mit der Kreckwitzer Straße seit vergangenem Montag dicht. Aber wie schnell kommt man zurzeit mit dem Auto wirklich durch Bautzen? Die SZ wollte es wissen und hat am Montagmorgen zwei Routen durch die Stadt getestet.

Route eins: von Bombardier zur Autobahnauffahrt Bautzen Ost

Unsere erste Tour beginnt um 7. 45 Uhr auf der Fabrikstraße bei Bombardier. Das Abbiegen auf die Wilthener Straße klappt ohne Probleme. Wegen der Herbstferien sind nämlich kaum Autos unterwegs. Allerdings lässt die erste Staufalle nicht lange auf sich warten. Auf der Kreuzung mit der Siemensstraße stehen die Fahrzeuge. Sie kommen von der Westtangente. Das ist momentan die Umleitungsstrecke für die gesperrte Friedensbrücke. Weil aber die Grünphase an der nächsten Ampelkreuzung nicht so lang ist, kommt es zum Rückstau. Wir haben grün müssen aber warten, bis die andern Autofahrer von der Kreuzung verschwunden sind. Dann können auch wir rechts abbiegen und auf die Siemensstraße fahren. Der restliche Teil der Fahrt läuft zügig. Über die Stieberstraße bis vor zur Kreuzung mit der Löbauer Straße schwimmen wir auf einer grünen Welle. Die endet erst vorm Durchfahrtsverbotsschild auf der B 156. Denn weil an der Kreuzung zur Kreckwitzer Straße gearbeitet wird, gibt es hier kein Durchkommen.

Die Umleitung führt über die Thomas-Müntzer-Straße und die Muskauer Straße. Auch hier gibt es erstaunlich wenig Verkehr. Deswegen kommen wir gut voran. Erst auf dem letzten Stück an der Burker Straße kommt es zu einem kleinen Stau. Etwa 20 Fahrzeuge stehen vor uns und warten darauf in Burk auf die B 156 abbiegen zu können. Nach kurzer Wartepause schaffen wir es rasch, in Richtung Autobahnauffahrt Bautzen Ost zu fahren. Insgesamt dauerte die Fahrt 15 Minuten.

Wir haben für die rund sechs Kilometer lange Strecke nicht viel länger gebraucht, als wenn wir komplett über die B 156 hätten fahren können. Laut Google Maps wären das etwa zehn Minuten gewesen.

Route zwei: einmal quer durch die Stadt von Stiebitz nach Auritz

Vom Parkplatz des OBI-Baumarktes starten wir um 8.20 Uhr. Das Ziel ist der ehemalige Praktiker-Baumarkt an der Löbauer Straße in Auritz. Unser Weg führt uns zunächst auf die Dresdener Straße. Weil aber die Friedensbrücke dicht ist, müssen wir eine Umleitung nehmen. Am Kreisverkehr an der Esso-Tankstelle geht es deshalb über die Hoyerswerdaer Straße weiter zur Westtangente. Jetzt ist der Verkehr schon dichter. Vor und hinter uns gibt es lange Autoschlangen. Mit Tempo 40 geht es über die Westtangente. In Höhe von Bombardier stehen wir im Stau. Es geht nicht vorwärts und die Autoschlange hinter uns wird immer länger. Nur mit Schrittgeschwindigkeit rollt es jetzt gen Kreuzung an der Wilthener Straße. Obwohl die Ampel auf Grün steht, fährt niemand. Denn an der nächsten Kreuzung wollen alle links abbiegen, deshalb staut es sich zurück.

Nach ein paar Minuten schaffen wir es auch auf die Linksabbiegerspur und kommen nach zwei Grünphasen auf die Neusalzaer Straße. Danach geht es wieder zügig voran. Über die Äußere Lauenstraße fahren wir auf den Lauengraben und die Steinstraße. Auf der Löbauer Straße geht es stadtauswärts Richtung Auritz.

Nach rund 25 Minuten erreichen wir den Parkplatz des Praktiker-Baumarktes. Bei Google-Maps haben wir geschaut, wie lange man normalerweise über die Friedensbrücke für die fünf Kilometer lange Strecke braucht: zehn Minuten.

Fazit: Dank der Ferien geht es am Morgen relativ zügig voran

Auch wenn man an ein paar Stellen in der Stadt etwas Geduld braucht, so geht es zügig voran. Grund dafür ist die Planung der Stadt. Denn die Baustellen wurden in die Ferien gelegt. Da herrscht weniger Verkehr. So ist es zumindest morgens. Am Nachmittag sieht das schon anders aus. Mehrere SZ-Mitarbeiter waren gestern Nachmittag mit dem Auto unterwegs. Vor allem an der Umleitung auf der Müntzer-Straße kam es zu langen Rückstaus.

Bis zum Ferienende in zwei Wochen sollen aber die Bauarbeiten auf der Friedensbrücke und der Steinstraße abgeschlossen sein. Auf der B 156 sollte der Verkehr heute wieder rollen. Allerdings gibt es technische Probleme. Wann die Strecke wieder offen ist, ist noch unklar.