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Wie Pirna die Diesterweg-Schule auf Vordermann bringt

Schulhof, Speiseraum und die Turnhalle-Umkleiden sind jetzt fit. Ein ungeplantes Großprojekt steht aber noch aus.

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© Norbert Millauer

Von Thomas Möckel

Pirna. Die Diesterweg-Grundschule an der Professor-Roßmäßler-Straße in Copitz, erbaut in den 1960er-Jahren, ist seither ein angestammter Schulstandort. Ursprünglich für dreizügigen Betrieb vorgesehen, besuchen seit diesem Schuljahr vier Parallelklassen in jeder Klassenstufe die Bildungsstätte. Bei dem Bestreben, das Schulhaus für die Kinder stetig zu modernisieren, befand sich die Stadt seit einigen Jahren in einem Dilemma: Es gelang nicht, für eine Komplett-Sanierung in ein einheitliches Förderprogramm zu rutschen. So sanierte Pirna scheibchenweise, je nachdem, wofür es gerade Geld gab – seit 2008 beispielsweise fürs Dach, die Wärmedämmung und neue Fenster. 2014 gingen dann die Arbeiten großflächig weiter. Längst aber ist noch nicht alles abgeschlossen, darüber hinaus steht ein ungeplantes Großvorhaben noch aus. Die SZ fasst den aktuellen Stand zusammen.

Im Keller befindet sich ein neues Blockheizkraftwerk.
Im Keller befindet sich ein neues Blockheizkraftwerk. © Norbert Millauer
Im Außenbereich entstand ein grünes Klassenzimmer.
Im Außenbereich entstand ein grünes Klassenzimmer. © Norbert Millauer
Die Umkleiden und Sanitärräume in der Turnhalle zeigen sich ebenfalls in frischem Gewand.
Die Umkleiden und Sanitärräume in der Turnhalle zeigen sich ebenfalls in frischem Gewand. © Norbert Millauer

Auf dem Nordhof gibt es jetzt ein grünes Klassenzimmer
In den Jahren 2014 und 2015 begann die Stadt, den nördlichen Schulhof zu sanieren. Bis dahin glich das Areal eher einer Buckelpiste aus Schotter, auf der sich nach starkem Regen Unmengen Pfützen bildeten. Doch auch dieser Umbau gelang nicht in einem Ritt, er musste auf zwei Fördermittelbescheide aufgesplittet werden. Inzwischen ist ein Großteil des Nordhofes gepflastert. Dazu gibt es eine große Wiese, einen Spielplatz, eine moderne Laufbahn nebst Weitsprunggrube für den Sport. In einer Senke entstand ein grünes Klassenzimmer mit steinernen Sitzwürfeln. Den Boden lockerten die Fachleute derart auf, dass Regenwasser nun gut versickern kann. Zugleich dichteten sie den Sockel am Schulgebäude ab.

Auf dem Wirtschaftshof stehen neue Garagen
Der Wirtschaftshof – jenes Gelände, von wo es früher in den Hortflügel ging – wurde ebenfalls saniert. Dort gibt es neue Garagen, in der technisches Gerät gelagert wird. In diesem Bereich wurde auch der neue Fettabscheider für die Küche installiert.

Im Speiseraum geht es nun wesentlich leiser zu
Schulküche und Speisesaal präsentieren sich in frischem Gewand, Bauarbeiter sanierten diese Bereiche in den zurückliegenden Sommerferien. Laut des Projektleiters Eckhard Paul war vor allem der Speisesaal zuvor ein glatter Raum, es gab keine Bauteile, die den Schall brachen. Schüler und Lehrer klagten schon des Öfteren über den hohen Lärmpegel. Die Handwerker installierten daher an der Decke bunte schallschluckende Elemente, die den Pegel nun deutlich dämpfen. Neue Fußböden und Möbel komplettieren den Bereich.

Neues Blockheizkraftwerk liefert Wärme und Strom
Im Schulkeller tuckert nun ein modernes Blockheizkraftwerk. Kernstück ist ein erdgasbetriebener Motor. Das Kraftwerk erzeugt Wärme, mit der die Schule sowie die neue Kita neben der Schule gespeist werden. Quasi als Abfallprodukt entsteht Strom, den die Schule selbst verbraucht.

Turnhalle hat jetzt neue Umkleiden und Sanitärräume
Wegen der gestiegenen Schülerzahl ließ die Stadt die Sanitär- und Umkleideräume in der Turnhalle sanieren und erweitern, zudem entstand ein größerer Geräteraum mit direktem Zugang von der Halle aus.

Fußböden im Schulhaus müssen komplett erneuert werden
Pirna wollte ab 2018 die Schule weiter abschnittsweise sanieren, doch es kam etwas dazwischen: Fachleute stellten Anfang dieses Jahres fest, dass aus der im Fußboden als Trennschicht verlegten Teerpappe der Stoff Naphthalin ausdünstet – er steht im Verdacht, gesundheitsschädigend zu sein. Pirna versucht nun, die Schule ab Ende 2018 auf einen Ritt einschließlich der belasteten Fußböden zu Ende zu sanieren. Im Speisesaal, in der Küche und in den sanierten Turnhallenbereichen wurden die Böden bereits ausgetauscht. Weil die Schule für die Komplexsanierung leer sein muss, ziehen die Schüler voraussichtlich ab kommendem Schuljahr in Container, die vor dem neuen Hort an der Schillerstraße aufgestellt werden. Die Bauzeit veranschlagt das Rathaus auf rund anderthalb Jahre.