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Wie kam der Heilige Grund zu seinem Namen?

Am Heiligen Grund heißt ein Fuß- und Radweg, der nach Mülbitz führt. Sein Ursprung hat tatsächlich mit Ostern zu tun.

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© Richter

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Großenhain. Vom „Heiligen Grund“ war in der Mittwoch-SZ im Zusammenhang mit der Schmiede-Bahn die Rede. Der Heilige Grund sind zwischen dem Gewerbegebiet Zschieschen und Zschauitz gelegene Kleinteiche, terrassenförmig angeordnet, mit alten Birken und Weiden umstanden. Ein Flächennaturdenkmal und ein schönes Erholungsgebiet mit Fuß- und Radweg. Hier wurde früher Gestein abgebaut bis in die 1920 Jahre. Soviel ist bekannt. Aber wie entstand der Name Heiliger Grund?

„Früher war das hier ein beliebtes Badegewässer“, weiß der Zschauitzer Rentner Horst Fritzsche. Der Grenzgraben fließt von Priestewitz kommend in den Heiligen Grund. Das Wasser ist klar. So kommt man auch dem Namen auf die Spur, sagt Horst Fritzsche. Der Grenzgraben fließt nämlich von West nach Ost. Also von Sonnenuntergang zu Sonnenaufgang. Das galt wohl früher als heilig, denn so viele Bäche gibt es dazu nicht. „Hier wurde immer Osterwasser von den Mädchen geholt“, erinnert sich der Zschauitzer. Das versprach Schönheit, doch reden durfte man beim Schöpfen nicht.

Der Name Heiliger Grund ist demzufolge ein Volksname und schon Jahrhunderte alt. Die noch stehende Mauer im Grund stammt vom Steinbruch der Baufirma Möller, die das Gneis abbaute. An der Straße nach Zschauitz stand eine riesige Bretterhalle, in der das geförderte Gneis mit einer „Knacke“ zerkleinert wurde. Das Geräusch war weit ins Land zu hören. Der Steinbruch war ein tiefes Loch, circa fünfzig Meter breit und hundert Meter lang. Das Widerlager für die Feldbahn ist der noch stehende geheimnisvolle Rest der Anlage.