Von Jan Lange
Schritt für Schritt watet der tschechische Junge durch die Neiße bei Hartau. Bis zu den Knien reicht ihm das Wasser. Ein paar Meter entfernt spielt ein Mädchen mit ihren beiden Hunden im Fluss. Diese Szene spielte sich am Donnerstag ab. Schon einen Tag später hätten die Kinder nicht mehr so unbeschwert ins Wasser gehen können. Der Wasserstand hatte sich aufgrund des Regens auf über einen Meter erhöht. Die Fließgeschwindigkeit stieg ihrerseits von unter fünf Kubikmeter pro Sekunde auf über siebeneinhalb. Diese Daten finden sich auf der Internetseite des sächsischen Umweltministeriums. Dort werden jede Viertelstunde die aktuellen Pegel veröffentlicht – auch jener von der Neiße bei Hartau. Doch nicht immer sind die Daten so zuverlässig abrufbar. „Es gab auf alle Fälle Probleme“, bestätigt Karin Bernhardt, Pressesprecherin des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) in Dresden. Die Probleme haben demnach aber nichts damit zu tun, ob der Wasserstand niedrig oder hoch sei. Zuvor war Kritik laut geworden, dass bei Starkregen der Hartauer Pegel immer wieder ausfalle. Auch am Freitag gab es erneut Probleme. Über mehrere Stunden wurden keine aktuellen Werte angezeigt. Erst am Wochenende waren die Daten dann einsehbar. Dass es am Alter liege, schließt Frau Bernhardt aus. Die Pegel werden regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht.
Es handele sich laut Frau Bernhardt um ein generelles Datenproblem. Die Messungen erfolgen ganz regelmäßig – die Daten seien jedoch nicht im Netz zu sehen. Bei der Übertragung der Werte liege der Fehler. Die genaue Ursache sei aber nicht gefunden worden, sagt die LfULG-Sprecherin. Künftig soll die Datenübertragung nicht mehr über Telefonabruf, also Festnetz, erfolgen, sondern direkt über Datenfernübertragung, erklärt Frau Bernhardt. Eine derartige Umstellung habe es auch beim Mandaupegel in Zittau gegeben. Hier habe es danach seit Anfang Juli keine Ausfälle mehr gegeben. Auch der Neißepegel in Hartau soll zeitnah umgestellt werden, damit die Datenübertragung künftig ohne Störungen erfolgt. Einen genauen Zeitpunkt konnte die LfULG-Sprecherin nicht benennen. Die Mitarbeiter seien aber dran, das Problem zu beheben.
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