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Wie Großenhainer nach Hause kommen

Die wichtigste Strecke nach Dresden war schon mal am Donnerstag gesperrt. Jetzt heißt es, über die Dörfer tingeln.

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© Anne Hübschmann

Von Birgit Ulbricht

Großenhain/Auer. Da staunten die Autofahrer am Donnerstagmorgen nicht schlecht. Die S 81 war bereits gesperrt, obwohl das Landesamt für Straßenbau und Verkehr eigentlich erst für Freitagnachmittag die Vollsperrung angekündigt hatte. Bis dahin sollte der Verkehr halbseitig per Ampel zwischen dem Abzweig Altleis und Ortseingang Lenz – vom Auer kommend – vorbeigeführt werden. Kein Versehen von der Behörde, sondern echtes Pech ist der Grund dafür. Am Dienstag blieb die Asphaltfräse mit einem Totalschaden liegen, noch ehe die Baustelle richtig angefangen war – eine neue Maschine musste geordert werden, so Behördensprecherin Isabell Siebert, denn der Schaden war nicht mehr zu beheben.

Schon am Donnerstag war alles dicht auf der S81. Die Bauarbeiten waren in Verzug geraten.
Schon am Donnerstag war alles dicht auf der S81. Die Bauarbeiten waren in Verzug geraten. © Anne Hübschmann

Doch auch mit dem Ersatzfahrzeug hatte die Firma wenig Glück: Es ging beim Antransportieren kurz vor der Baustelle bei Lenz in Flammen auf. Das passierte am 3.  August. Mittwochnachmittag rollte schließlich die zweite Ersatz-Fräse heran. Doch die Bauarbeiter hinkten dem Zeitplan bereits hinterher. Weil das Material für die neue Asphaltdecke aber unweigerlich ab Freitag angeliefert wird, hat sich der Bauherr entschieden, bei der Verkehrsbehörde einen Tag früher die Vollsperrung zu beantragen. Nun wird unter Hochdruck die alte Asphaltdecke abgetragen, um wieder in den Zeitplan hineinzukommen.

Für etwas Luft soll zusätzlich sorgen, dass die S 81 nun bis Sonntagabend zu bleibt – nicht wie zunächst angekündigt bis Samstagabend. So soll der Berufsverkehr am Montagmorgen wieder regulär die Strecke Lenz-Großdobritz-Auer-Dresden befahren können. Allerdings sollten Autofahrer auf dem Weg zur Arbeit etwas mehr Zeit einplanen, mindestens zehn Minuten kann es an der Ampel schon mal dauern. Denn bis 15. August bleibt die wichtige Landstrecke in die Landeshauptstadt jeweils halbseitig dicht. Dann sind 1,1 Kilometer der S 81 komplett neu. Kostenpunkt: rund 130000 Euro.

Gleichzeitig schwelt aber noch ein anderer Ärger: der Radweg Zschauitz-Lenz. Der Großenhainer Stadtrat schickte schon 2011 seine Stellungnahme zur Vorplanung „S 81-Anbau eines Radweges zwischen Zschauitz und Lenz“. Im März 2012 hat die Landesbehörde die Vorplanung abgeschlossen. Daraufhin wurde geprüft, was die Stadt zu dem Vorhaben sagt. Großenhain wurde erst Anfang 2016 erneut in die Planung einbezogen, insbesondere für das Stück „Am Neuen Weg“ hinter dem Gasthof Zschauitz.

Hier soll jetzt neben dem durch den Freistaat Sachsen zu bauenden Radweg von zwei Meter Breite die verbleibende Fläche durch die Stadt Großenhain mit ausgebaut werden, was letztendlich zu einer einheitlichen Straßenfläche führt. Der weitaus längere und gefährlichere Abschnitt vom Ortsausgang Zschauitz nach Lenz ist allerdings noch völlig ungeklärt.