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Hoffnung für die Dreiländerwirtschaft

Das Lokal in der Bautzener Schloßstraße steht schon seit über einem Jahr leer.Wie geht es weiter?

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Bautzen. Alles steht griffbereit. Ein neuer Wirt könnte sofort loslegen. Doch noch ist ein neuer Pächter für das Gasthaus in der Schloßstraße, das zuletzt „Dreiländerwirtschaft“ hieß, nicht gefunden. Das Konzept sei an und für sich nicht schlecht gewesen, sagt Saskia Schwarzweller, Serviceleiterin des Bautzener Brauhauses.

Dessen Inhaber Karsten Herrmann gehört das Haus samt Gaststätte. Hier hatte er in den neunziger Jahren selbst gewohnt und als erstes Restaurant die „Ritterwirtschaft“ eröffnet. Später verpachtete er die Lokalität an wechselnde Betreiber. Sie trug zwischenzeitlich auch mal die Bezeichnung „Ortenburgstübl“. Nachdem diese Episode beendet war, ließ Karsten Herrmann die Räume komplett neu herrichten, bevor im April 2016 die „Dreiländerwirtschaft“ öffnete. Doch dessen Pächter warf bereits im Herbst 2016 wieder das Handtuch, weil sich seiner Ansicht nach das Lokal nicht wirtschaftlich betreiben ließ. Danach versuchte bis Februar 2017 der jetzige Wirt des Gasthauses Klix hier sein Glück.

Verhandlungen mit potenziellen Interessenten

Wie Saskia Schwarzweller sagt, steht Karsten Herrmann in Zusammenarbeit mit einer Dresdener Immobilienfirma in intensiven Verhandlungen mit potenziellen Interessenten. Momentan gäbe es drei aussichtsreiche Kandidaten. Wer sich vorstellen könnte, das Lokal mitten im Herzen der Altstadt zu übernehmen, könne sich aber auch jederzeit noch im „Bautzener Brauhaus“ melden. Wie Saskia Schwarzweller sagt, schreckten leider viele potenzielle Betreiber davor zurück, dass sich die Küche im Obergeschoss befindet. Dadurch müssten die Kellner viel Treppen steigen. Doch ein Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes wäre viel zu aufwendig.

Und was ein neuer Betreiber auch noch akzeptieren muss: Der Wirt der Dreiländerwirtschaft ist verpflichtet, nur Bautzener Bier auszuschenken. Schließlich möchte Karsten Herrmann seinen eigenen, handwerklich gebrauten Gerstensaft auch weiterhin in möglichst vielen Gaststätten der Bautzener Altstadt unter die Leute bringen. Es fließt derzeit bereits im „Mönchshof“, im „Culinarium“ und im „Goldenen Adler“ aus den Zapfhähnen.

Was die Zukunft der „Dreiländerwirtschaft“ angeht, so glauben Saskia Schwarzweller und ihr Chef Karsten Herrmann an einen glücklichen Ausgang. „Aufgeben ist nicht unsere Option“, sagt Saskia Schwarzweller. Schließlich habe die Lokalität viel Potenzial. Das Gasthaus verfügt über zwei Vereinszimmer und einen Hauptraum mit insgesamt 60 Plätzen. In der schönen Jahreszeit kann zudem der idyllisch und sehr ruhig gelegene Biergarten mit 40 Plätzen genutzt werden. Dort gedeiht der vor zwei Jahren gepflanzte Zierhopfen, der aber nicht zum Brauen geeignet ist, prächtig.