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Wie es im Erlebnisbad schön warm bleibt

Campingplatz und Bad in Paulsdorf bekommen neue Gasheizungen. Das bringt viele Vorteile.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Von Franz Herz

Dippoldiswalde. Das Erlebnisbad in Paulsdorf an der Talsperre Malter ist 1996 eröffnet worden, damit sind die technischen Anlagen in die Jahre gekommen. Wenn das Bad weiterbestehen soll, muss in erster Linie die Heizungsanlage erneuert werden. Deswegen hat der Stadtrat Dippoldiswalde 2016 entschieden, für rund 415 000 Euro aus Investitionszuschüssen des Bundes die komplette Energieversorgung des Erlebnisbads und der Sanitäranlagen auf dem Campingplatz zu erneuern. Das bringt eine Reihe von Vorteilen. Welche sind das?

Dieser große Gastank wurde am Montag eingebaut. Er liegt auf dem ehemaligen Minigolfplatz in einer vier Meter tiefen Grube. Von hier wird durch den Campingplatz eine Gasleitung bis zum Erlebnisbad verlegt.
Dieser große Gastank wurde am Montag eingebaut. Er liegt auf dem ehemaligen Minigolfplatz in einer vier Meter tiefen Grube. Von hier wird durch den Campingplatz eine Gasleitung bis zum Erlebnisbad verlegt. © Karl-Ludwig Oberthür

Vorteile für die Badegäste: Bessere Betriebssicherheit
Die Badegäste haben nach dem Neubau mehr Sicherheit, dass das Erlebnisbad zuverlässig funktioniert. Die alte Heizung hätte irgendwann ausfallen können. Dann wäre schlimmstenfalls das Bad erst einmal geschlossen worden. Dieses Risiko besteht mit der neuen Anlage nicht mehr.

Vorteil für Stadt und Badegäste: Die Betriebskosten sinken
Ein weiterer Vorteil kommt sowohl der Stadt Dippoldiswalde, die das Bad besitzt und über ihr Tochterunternehmen Weißeritztal Erlebnisgesellschaft mbH betreibt, als auch den Badegästen zugute. Die Energiekosten werden mit der neuen Heizanlage sinken. Am Erlebnisbad wird ein Blockheizkraftwerk gebaut, das mit einem Gasmotor funktioniert. Die Abwärme des Motors heizt Wasser und Luft im Bad. Zugleich treibt er einen Generator an, der Strom erzeugt. Diese Elektrizität wird auch gleich im Bad verbraucht. Damit wird das Gas besser ausgenutzt als bisher das Öl, somit sollten die Kosten sinken.

Vorteil für die Umwelt: Öltank an der Talsperre wird abgebaut
Das Erlebnisbad wurde bisher mit Öl beheizt, dazu ist auch ein entsprechender Tank erforderlich. Nun ist ein Öltank immer ein Risiko für die Umwelt, erst recht in unmittelbarer Nähe eines Gewässers. Es geht dabei ja nicht nur um den Tank allein, sondern auch um die Gefahren, die von den Transporten und dem Betanken ausgehen. Dese Risiken direkt an der Talsperre Malter fallen in Zukunft weg.

Vorteil für die Anwohner: Zwei Gastanks sind zuverlässiger als einer
Die Weißeritztal-Erlebnisgesellschaft arbeitet mit dem Flüssiggasversorger Tyczka-Energy zusammen. Der liefert bisher schon das Gas für die Sanitäranlagen auf dem Campingplatz und betreibt auch ein Netz zur Flüssiggasversorgung im Wohngebiet am Mühlfeld, das auf der anderen Straßenseite gegenüber vom Camping. Am Mühlfeld hat Tyczka bereits 1996 einen Flüssiggastank eingebaut.

Das Erlebnisbad bekommt jetzt einen eigenen großen Tank mit rund 60 000 Liter Fassungsvermögen. Dieser Behälter ist am Montag dieser Woche angeliefert und mit einem großen Autokran in die Baugrube gehoben worden. Die beiden Tanks am Wohngebiet und auf dem Campingplatz werden noch mit einer Leitung verbunden. Wenn beispielsweise bei einem davon Wartungsarbeiten anstehen, kann in dieser Zeit das Gas aus dem anderen genommen werden. Vor einigen Jahren kam es auch schon vor, dass ein Gastransport im Winter Mühe hatte, an den Tank im Wohngebiet ranzukommen. Künftig könnte dann Gas vom Campingplatz dort hochgeleitet werden. Damit ist die Versorgung besser gesichert als bisher. Das nützt den Anwohnern auf dem Mühlfeld und den Badegästen im Freibad.

Der Zeitplan: Die Vorteile greifen ab nächstem Jahr
Der neue Tank mit rund 13 Tonnen Gewicht ist am Montag eingebaut worden. Er steht in einer Grube auf dem Platz, wo früher Minigolf gespielt wurde, und wird dort eingesandet. Von hier führt eine Gasleitung quer durch den Campingplatz zum Erlebnisbad. Sie versorgt auch noch die Sanitärgebäude und die Rezeption, die ebenfalls eine neue Gasheizung bekommen. Diese Leitung soll noch diesen Monat fertig werden. Teilweise liegt sie schon, wie Klaus Kaiser, der Geschäftsführer der Weißeritztal-Erlebnisgesellschaft informierte. Der Aufbau des Blockheizkraftwerks soll im kommenden Jahr folgen und bis August 2018 abgeschlossen werden.

Die Planung für das Blockheizkraftwerk ist auf normale Temperaturen ausgelegt. Sollte das Thermometer einmal längere Zeit weit unter Null fallen, gibt es noch eine Reserve. Ein zusätzlicher Brennwertkessel kann in diesem Fall Unterstützung bei der Badheizung geben.

Wenn alles gut läuft, werden die Badgäste von diesen Installationsarbeiten gar nicht viel merken, außer dass es immer schön warm ist in Bad und Sauna und die Eintrittspreise nicht so schnell wegen steigender Energiekosten erhöht werden.