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Wie Dresden mit Grundwasser heizt

Die Stadt veröffentlicht im Internet eine Karte mit möglichen Standorten zur Erdwärmenutzung. Ein Risiko bleibt dennoch.

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Von Bettina Klemm

In Dresdens Untergrund ist reichlich Energie gespeichert. Immer mehr Bauherren setzen darauf, mit Erdwärme oder Grundwasser zu heizen oder zu kühlen. Beispiele sind der Neumarkt, der Wiener Platz und das neue Gerichtsgebäude am Sachsenplatz. Einige Schulen und Kitas in der Stadt werden schon aus der Tiefe beheizt. Für Häuslebauer kann das eine Alternative zum Erdgas sein.

Bis zu hundert Erdwärmesonden und zwischen zehn und 20 Grundwasserwärmepumpen werden jährlich in Dresden genehmigt, sagt Kirsten Ullrich vom städtischen Umweltamt. Mittlerweile gibt es zahlreiche Bohrfirmen in und um Dresden. „Wir haben immer wieder gut zu tun“, bestätigt Mike Hofmann, Prokurist der Brunnenbau Wilschdorf GmbH. Das Unternehmen wurde schon 1956 gegründet. Vor dem Abenteuer Erdwärme rät das Umweltamt zu einer gründlichen Planung durch den Fachmann. Dennoch treten oft auch erst bei den Bohrarbeiten Probleme auf. In einigen Fällen waren Anlagen falsch berechnet.

Der Untergrund in der Stadt ist recht verschieden. So gibt es rechtselbisch mit Ausnahme des Hellers überwiegend Granitböden. Linkselbisch verläuft wiederum ein Tiefengrundwasserleiter, der nicht angebohrt werden darf. „In diesen Fällen und in Trinkwasserschutzgebieten untersagen wir den Bau solcher Anlagen“, sagt Ullrich. Das Umweltamt hat jetzt eine Darstellung über geothermische Potenziale im Themenstadtplan freigeschaltet. Sie gibt Interessierten einen ersten Überblick, ob sich ein Gebiet für Erdwärmesonden eignet.

„Geothermie – Wärme und Kälte aus dem Untergrund“ ist das Thema der Dresdner Umweltgespräche am Montag. Ab 19 Uhr erörtern Fachleute im Stadtmuseum die Chancen und beantworten Fragen zum Thema. Der Eintritt ist frei.