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Wie alt ist Stolpen genau?

Die 800-Jahrfeier 2018 soll auch mit Vorurteilen aufräumen. Auf der Burg Stolpen wird eine Ausstellung einiges erhellen.

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© Archiv: Unger

Von Anja Weber

Stolpen. In wenigen Wochen startet das Festjahr rund um Stolpen 800. Bis zum Höhepunkt im Juni werden viele Veranstaltungen geboten, vor allem auch für die Einwohner von Stolpen selbst. Einige Angebote sind so gehalten, dass sie vor allem die Stolpener ansprechen sollen, gemeinsam zu feiern. Doch man freut sich auch über Gäste. Denen wie auch den Einwohnern soll zum Beispiel eine Ausstellung auf Burg Stolpen erklären, weshalb im nächsten Jahr Stolpen 800 gefeiert wird. Denn genau mitten in die Festvorbereitungen platzten Stolpener Historiker mit der Nachricht, dass die Stadt doch überhaupt noch nicht 800 Jahre alt sei. Doch das Ganze hat so seine Geschichte. Und wird aufgearbeitet. „Wir werden verschiedene Dokumente ausstellen, sodass jeder die Geschichte nachvollziehen kann“, sagt Burgleiter Jürgen Major.

Er bestätigt, dass tatsächlich gerade die Anfänge in Stolpen im Dunkeln der Geschichte liegen. Erleuchtung habe eine schriftliche Überlieferung gebracht, die zu Beginn des 13. Jahrhunderts mit den bischöflichen Kanzlerschreibern einsetzte. Die museale Kabinetts-Sonderausstellung beziehe sich auf diese heute noch greifbaren Quellen der Geschichte, sagt der Burgleiter. Das wären die beiden wichtigsten Urkunden zu Stolpen, die Ersterwähnung der Örtlichkeit Stolpen im Jahr 1222 und die erstmalige Nennung der Burg 1227. Und warum bezieht man sich heute in Stolpen auf 1218? Etwas Spannung müsse schon noch sein. Wer es genau wissen möchte, der könne ja die neue Ausstellung besuchen, sagt der Burgleiter. Dort werden auch Exponate zu sehen sein, die eben diese Frage auflösen. Die Ausstellung ist vom 3. Juni bis zum 12. August auf der Burg zu sehen. Die Sonderausstellung auf dem Kornboden zu den Anfängen der Stolpener Geschichte bietet nicht nur archivarische Quellen. Zu sehen sind auch ausgewählte grafische Ansichten. Diese werden kombiniert mit stimmungsvollen und großformatigen Fotos des Stolpener Fotografen Klaus Schieckel.

Bereits Mitte Mai beginnt auf der Burg eine Vortragsreihe zu verschiedenen Themen, die sich in unterschiedlicher Weise mit dem Thema Burg auseinandersetzen. Da geht es zum Beispiel um Stolpen und die Bischöfe von Meißen, um das Mittelalter in Stolpen, um den Aufstieg und Fall des Heinrich Graf von Brühl und natürlich auch um Stolpens berühmteste Dame, die Gräfin Cosel. Der Vortrag beschäftigt sich mit dem Mythos der Cosel, ihrem Aufstieg und ihrem späteren Schicksal.