Merken

Wettstreit auf dem Müllerstammtisch

Der Mühlentag im Triebischtal wird auf dem Appenhof eröffnet. Im Mittelpunkt steht ein eigens dafür gebautes Mobiliar.

Teilen
Folgen
© Uta Büttner

Von Uta Büttner

Klipphausen/ Triebischtal. Stabil und groß ist er – der neue Müllerstammtisch auf dem Appenhof. Mühlenkater Alfred hat ihn schon einmal auf seine Standhaftigkeit hin getestet. Außer seinen Tatzen sind keine weiteren Spuren erkennbar. Gute Voraussetzungen also für den Wettstreit von Bürgermeister Gerold Mann (parteilos) und Landrat Arndt Steinbach (CDU) zur Eröffnung des Mühlentages am Pfingstmontag. Extra dafür hat die Interessengemeinschaft der Müller diesen Tisch gefertigt. Die beiden Protagonisten werden ihn spielerisch einweihen. Der Verlierer muss danach künstlerische Fähigkeiten nachweisen. Doch mehr verrät Appenhof-Besitzer Peter Heilsberg nicht.

Ein Wettstreit zur Eröffnung hat Tradition bei den acht Mühlen im Triebischtal. Jedes Jahr ist der offizielle Start in einer anderen Mühle. Diesmal an der Reihe: die Wetzelmühle – der Appenhof. Sie wurde 1203 an das Kloster Altzella geschenkt und ist eine der altehrwürdigen Triebischtaler Mühlenanlagen am Rothschönberger Stollen. Heute ist die Mühle der Appenhof, auf dem Seminare und Veranstaltungen mit Bildender Kunst und Kunsthandwerk stattfinden. Zum Mühlentag werden Aquarelle einer Leipziger Künstlerin in einer kleinen Ausstellung zu sehen sein, sagt Appenhof-Besitzerin Silke Langer.

Jedes Jahr lässt sich ein Mühlenbesitzer etwas Neues einfallen – Unterstützung kommt dabei häufig auch von den anderen. So wie dieses Jahr. Der rustikale Holztisch auf Sandsteinbeinen ist eine Gemeinschaftsarbeit verschiedener Mühlenbesitzer. Etwa zwei Monate Arbeit waren nötig. Federführend agierte Alexander Bartsch. Auf seinem Grundstück der Miltitzer Mühle fiel beim Sturm im Oktober vorigen Jahres eine alte Eiche um. Die Verwendung war für ihn sofort klar, erzählt Markus Flade, Inhaber der Preiskermühle.

„Die grobe Bearbeitung nahm Alexander selbst vor, die Feinarbeit erledigte Markus“, sagt Appenhof-Besitzer Peter Heilsberg. Der Sandstein stammt von der einst durch das Triebisch-Hochwasser zerstörten Hufwegbrücke in Robschütz. In die kunstvolle Form brachte ihn Steinmetz Dieter Vogt. Ihm gehört die Neidmühle. Und das Fundament im Boden – das allerdings nicht sichtbar ist – baute Buschmühlenbesitzer Uwe Riße. Die Interessengemeinschaft der Müller gibt es bereits seit 15 Jahren. Der Mühlenkater – das Maskottchen – wurde vor vier Jahren ins Leben gerufen. Seinen Namen erhielt er von den Kindern der Grundschule Burkhardswalde, erzählt Markus Flade. Als sich die Mühlenbesitzer damals Gedanken machten, welches Tier in eine Mühle passen könnte, kam als erste Idee: die Maus. Doch der empörte Einwand von Alexander Bartsch folgte sofort: Die Maus ist das Feindbild des Müllers, erzählt Markus Flade. Und damit war der Kater geboren. Zudem hat er noch eine ganz besondere Eigenschaft: „Er kann an zwei Orten gleichzeitig sein.“ Und dabei sogar seine Statur verändern. „Wir haben zwei Modelle: ein Kostüm für körperlich zart gestaltete Menschen und eins in XXL“, sagt er lachend. Anziehungspunkte zum Mühlentag sind sicher die Fichtenmühle und die Mühle Miltitz, die beide Mehl mahlen. Und in der Mittelmühle Garsebach ist die komplette Mühlentechnik erhalten. Schirmherr Gerold Mann eröffnet zehn Uhr auf dem Appenhof im Triebischtal den Mühlentag. Müllerstammtisch und die Müllermütze stehen bereit.