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Wettkampf in familiärer Atmosphäre

Beim Western-Reitturnier in Gleisberg sind knapp 100 Starter angetreten. Sie kommen nicht nur um der Siege willen.

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© André Braun

Von Frank Korn

Das Ranch Riding geht für sie auf den Ursprung des Westernreitens zurück. „Es soll die Arbeit auf einer Ranch im Wilden Westen simulieren“, sagt Stefanie Wendt. Die Leipzigerin ist eine der Siegerinnen beim Reitturnier des Horses and Western Life-Vereins (HWL) Gleisberg. In der relativ neuen Disziplin, die es erst seit 2015 gibt, hat sie mit ihrem Pferd Peppys Golden Olena den Sieg geholt. „Das Westernreiten ist für mich Entspannen auf dem Pferd“, sagt Stefanie Wendt. Schon seit ihrer Kindheit liebt sie den Umgang mit Pferden. Zunächst hat sie als Springreiterin angefangen, seit 2007 hat sie sich dem Westernreiten verschrieben. Das Turnier in Gleisberg steht bei Stefanie Wendt fest im Terminkalender. „Es ist die familiäre Atmosphäre hier, die mich begeistert. Das Turnier geht über zwei Tage. Man zeltet gemeinsam und hilft sich gegenseitig“, sagt die Leipzigerin.

Michael Faßbinder ist schon seit über 20 Jahren Mitglied beim HWL Gleisberg, hat früher oft als Turnierleiter fungiert. Seit einigen Jahren beschränkt er sich aber aufs Reiten. Er ist nur bei einer Prüfung, dem Western Pleasure, gestartet. Wie der Name der Prüfung sagt, sollen sowohl Reiter als auch Pferd Spaß haben. „Die drei Gangarten Schritt, Trab und Galopp müssen sauber und jeweils in möglichst gleichbleibender Geschwindigkeit ausgeführt werden. Reiter und Pferd müssen gut harmonieren, die Hilfen soll man möglichst nicht sehen“, erklärt Faßbinder, worauf es bei dieser Prüfung ankommt. Er und sein Pferd Chic haben diese Aufgabe offenbar gut gemeistert, denn am Ende bekommt Michael Faßbinder den Siegerpokal überreicht. Es ist die Arbeit mit dem Partnerpferd, die Faßbinder am meisten Spaß macht. „Jedes Pferd ist ein eigenes Individuum“, so der 44-Jährige, der in Chemnitz wohnt. Chic sei mit 16 Jahren ein erfahrener Senior, der aber immer noch mit Spaß dabei sei, so Faßbinder.

Begutachtet werden die Reiter-Pferd-Paare von den Wertungsrichtern Andrea Schäper aus Salzwedel und Sascha Matz aus Berlin. Jede Prüfung habe einen anderen Hintergedanken, erklärt Andrea Schäper. „Wichtig ist aber, dass sich die Pferde leicht lenken lassen und unerschrocken alle Aufgaben meistern“, so Schäper.

HWL-Vereinschef Uwe Lindner zieht nach dem Turnier ein überaus positives Fazit. „Vom Wetter über die Teilnehmer bis hin zum ganzen Drumherum hat alles gepasst. Die Reiter haben ohne Stress ihre Prüfungen absolviert, und den Zuschauern so den Spaß an ihrem Sport eindrucksvoll vermittelt“, sagte Lindner. Auch für die Reiter des gastgebenden Vereins gibt es einige Erfolge zu feiern. „Zwölf unserer Mitglieder sind insgesamt 31 Mal gestartet. Dabei haben sie fünf Siege und 22 Platzierungen errungen“, so Lindner. Besonders freue er sich über die Ergebnisse der zwei Kinder und drei Jugendlichen, die sich ebenfalls über vordere Plätze freuen konnten. Wie in früheren Jahren auch, lässt es sich der Vereinschef nicht nehmen, ebenfalls an den Start zu gehen. Beim Reining für Starter über 50 Jahre und beim Reining Jackpot sichert er sich jeweils den Sieg. „Die eigenen Erfolge sind schon eine schöne Sache. Sie sind aber auch nur möglich, weil alle im Verein anpacken, damit unser Turnier seinem Ruf Jahr für Jahr gerecht werden kann“, so Uwe Lindner.