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Wettiner weiht Wettiner Straße ein

Daniel von Sachsen lässt sich diesen feierlichen Akt am Sonntag nicht entgehen. Drei Straßen werden umbenannt.

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© Archiv/Thomas Lehmann

Von Jörg Richter

Würdevoller kann wohl eine Straßenumbenennung nicht sein. Zumindest nicht im Land von August dem Starken. Einer seiner Nachfahren, Daniel Prinz von Sachsen, reist am Sonntag nach Weißig am Raschütz, wo drei Straßen feierlich umbenannt werden. Eine davon soll künftig nach dem früheren sächsischen Königshaus benannt werden. Dann heißt die bisherige Hauptstraße neu Wettiner Straße.

Daniel Prinz von Sachsen möchte höchstpersönlich diesem feierlichen Akt beiwohnen. „Ich habe mich sehr über die Einladung des Ortschaftsrates gefreut“, sagt das aktuelle Familienoberhaupt der Wettiner und ergänzt: „Ich komme herzlich gern.“

Ab 9.30 Uhr sind alle Weißiger aufgerufen, sich am ehemaligen Gasthof auf der Großenhainer Straße einzufinden. Auch diese Straße wird umbenannt. Sie heißt künftig Dreiberg. Anschließend geht es zur Dorfstraße, wo das neue Straßenschild „Weißiger Dorfstraße“ enthüllt werden soll. Und zu guter Letzt macht der Tross auf der Hauptstraße halt, wo dann Daniel Prinz von Sachsen als Namenspate der neuen Wettiner Straße in Aktion treten soll.

Ursprünglich waren anderthalb Stunden für diesen feierlichen Rundgang durchs Dorf geplant. Aber so lange kann Daniel Prinz von Sachsen leider nicht bleiben, weil er spätestens um 11 Uhr schon wieder im heimatlichen Moritzburg sein muss. Dana Wiedemann, die Vorsitzende des Ortschaftsrates, will auf den blaublütigen Ehrengast Rücksicht nehmen und deshalb den Zeitplan etwas straffen. „Dann muss es eben zack, zack! gehen“, sagt sie lächelnd. Also wie früher beim königlich-sächsischen Militär.

Sachsens Glanz verbreitet dabei nicht nur Daniel Prinz von Sachsen als Ururenkel des letzten sächsischen Königs Friedrich August III., sondern auch ein Husar. Dieter Lehnert vom Arbeitskreis „Geschichte der Großenhainer Husaren“ soll mit seiner schicken, blauen Uniform den Zug durch Weißig am Raschütz anführen. „Mit einer Regimentsfahne kann ich leider nicht dienen“, sagt Lehnert, „aber eine weiß-grüne Lanzenflagge tut´s auch.“

Im vergangenen Jahr hatte der Lampertswalder Gemeinderat beschlossen, doppelte Straßennamen im Gemeindegebiet nicht mehr zuzulassen. Hauptargument der Befürworter war die Verwechslungsgefahr bei der Alarmierung von Rettungskräften. Zwölf Straßen haben offiziell schon seit 1. Januar einen neuen Namen.

Die Idee, die Hauptstraße in Wettiner Straße umzubenennen, kommt vom Weißiger Ortschaftsrat. Er ließ sich von den Geschichtskenntnissen der Ortschronistin Annelies Bennewitz inspirieren, die neben Daniel Prinz von Sachsen und Bürgermeister Wolfgang Hoffmann ebenfalls als Ehrengast eingeladen ist. Annelies Bennewitz besitzt mehrere Dokumente, die beweisen, dass die Wettiner schon früher in Weißig aktiv und hoch angesehen waren.