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Wetterwechsel beim Görlitzer Sommertheater

Im Stadthallengarten hilft das Handy weiter. Beim Sommerfest würde der Stadthallenverein darauf gern verzichten – wegen Sonnenschein.

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© Theater

Von Sebastian Beutler

Mit allen Mitteln hat sich das Theater gewappnet, um das Sommertheater im Stadthallengarten über die Bühne zu bekommen. So hantierte Sebastian Beier von der Theater-Tontechnik am Donnerstag vergangener Woche mit Unwetter-Apps auf seinem Handy, um möglichst genau herauszubekommen, wann das nächste Gewitter über der Stadt niedergeht.

Intendant Klaus Arauner konnte anschließend ziemlich gelassen vors Publikum treten und von der unsicheren Wetterlage sprechen: Zwar würde ein kurzes, aber heftiges Gewitter gleich kommen, das sich gerade noch über Löbau entlade. Aber dann öffne sich ein ausreichendes Zeitfenster, bis die nächsten Regenschauer aus Bayern eintreffen und erneut Theaterspiel unmöglich machen. Und so geschah es: das Ensemble begann mit Lehars Operette „Die lustige Witwe“, nach 20 Minuten unterbrachen die Künstler ihr Spiel, um es eine halbe Stunde später wieder aufzunehmen und die Premiere der halbszenischen Inszenierung, die mit einem Laken als Bühnendekoration auskommt, zu einem vielumjubelten Ende zu führen. Vor allem die Tänzerinnen ernteten großen Beifall, weil sie den Spagat des Can Can mitten in die Pfützen auf der Bühne im Stadthallengarten setzten.

Das Theater ist ja aber nur einer, wenn auch der wichtigste, unter den Nutzern des Stadthallengartens. Auch alle anderen müssen mit Wetterwechseln umgehen, hoffen freilich auf schönes Wetter. So auch der Stadthallen-Förderverein, der sein Sommerfest am Sonntag feiern wird. Er hat auch allen Anlass zum Feiern: Schließlich ist es sein Verdienst, dass im Stadthallengarten überhaupt gespielt werden kann.

Und auch beim Sommerfest dreht sich viel um Tanz. So schickt die Tanzschule Matzke ihre Kindertanzshow, die Tanzetage Görlitz ist mit Kinderballett, Orientaltanz und Tango argentino vertreten, und die freie Görlitzer Tanzgruppe „The second chance“ tritt ebenso beim Bühnenprogramm auf.

Musikalisch unterhält die Tanzkapelle Lumpacius Vagabundus aus Freiberg, das Harfenensemble der Kreismusikschule Dreiländereck schickt sieben Harfenisten zugleich auf die Bühne, jazzige Zwischentöne liefert Siegfried Eisenlohr, und Wolfgang Dach spielt auf dem Akkordeon. Seinen Besuch hat auch Bürgermeister Scultetus, gespielt von Michael Prochnow, angekündigt, und das Tippelweib Marianne Scholz-Paul ist auch mit von der Partie.

Einlass am Sonntag ab 14 Uhr, für die Kinder Spiele mit Preisen. Bühnenprogramm 15-18 Uhr oder mit etwas Überlänge. Eintritt 3,00 Euro. Kinder frei.