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Westernreiterin aus dem Osterzgebirge

Freyja Ulbrich liebt eine besondere Form des Reitens. Kindern vermittelt sie aber den allgemeinen Umgang mit Pferden.

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© Frank Baldauf

Von Franz Herz

Freyja Ulbrich legt ihrem Hengst Straits Painted Jac die Zügel an. Ruhig lässt er sich auf die Wiese führen. Mit ihm will seine Besitzerin im August zwei Reittage für Kinder anbieten. „Es ist ein American Paint Horse. Diese Rasse ist früher von den Cowboys gezüchtet worden für ihre Arbeit. Da mussten die Tiere auch zuverlässig und nervenstark sein“, erzählt Freyja Ulbrich. Das ist auch von Vorteil, wenn sie mit Kindern arbeitet. „Wenn da irgendwas Ungewöhnliches passiert, dann bleibt das Pferd ruhig stehen und wartet ab“, sagt die 26-Jährige.

Freyja Ulrich ist selbst in Reinholdshain mit Pferden aufgewachsen auf einem Hof am Ortsrand. Ihre Familie hat das Anwesen in den 1980er-Jahren gekauft und sich Pferde angeschafft. Freyja reitet, seit sie sechs Jahre alt ist. Mit 13 Jahren hat sie an den ersten Turnieren teilgenommen, und heute ist sie sogar bei Deutschen und Europameisterschaften dabei. Dabei reitet sie für die „Erste Westernreiterunion Deutschlands“. Als Schülerin oder Studentin braucht man immer etwas Geld, und Reiten ist auch ein teures Hobby. So hat sie sich einen Nebenverdienst als Reitlehrerin aufgebaut. Mit 16 Jahren hat sie einen Trainerassistentenschein gemacht. Nach dem Abitur ging sie ein halbes Jahr in die USA, wo sie bei einem Spitzentrainer mitarbeitete, der Pferde für die Worldshow vorbereitete. Jetzt ist sie neben ihrem Studium als mobile Western-Reittrainerin in ganz Sachsen unterwegs. „Ich komme zu den Leuten nach Hause und arbeite dort mit ihnen und ihren Pferden“, erzählt sie. Dabei ist sie vorwiegend im Großraum Dresden und in der Chemnitzer Gegend unterwegs. Ihre Hauptzielgruppe sind dabei Frauen im Alter von Mitte 20 bis in die 40er-Jahre. Sie verwirklichen sich den Jugendtraum vom eigenen Pferd und lassen sich dabei von der ausgebildeten Trainerin helfen.

Die Reitlehrerin muss dabei auch zusehen, wie sie die Termine mit ihrer Ausbildung vereinbart. Sie absolviert ein duales Studium zur Event- und Sportmanagerin an der Berufsakademie Riesa. An der Bobbahn Altenberg ist sie für den praktischen Teil angestellt. Das ergänzt sich gut mit dem Reiten. An der Bobbahn spielt sich das Hauptgeschäft im Winter ab, auf den Reitplätzen in der warmen Jahreszeit.

Dieses Jahr hat sie sich für die Sommerferien ein Angebot für Kinder ausgedacht. In früheren Jahren hat sie bei Chemnitz mit einer Freundin Reiterferienlager für Kinder angeboten. Das hat jetzt nicht geklappt. Daher hat sie sich selbst Eintageskurse für Kinder überlegt. Ein Termin war schon, die nächsten sind am 1. und 15. August. Dabei erklärt Freyja Ulbrich kleinen Gruppen von höchstens sechs Kindern erst allgemein den Umgang mit Pferden. Sie zeigt, welche Ausrüstung Reiter benötigen, führt ihnen das Reiten vor und macht erste Übungen am Holzpferd. An einen späteren Tag bekommt jedes teilnehmende Kind eine individuelle Reitstunde, um das Gelernte auch praktisch anzuwenden. „Ich dachte, das wäre in den Ferien interessant. Für den 1. August habe ich schon drei Anmeldungen“, berichtet die Reitlehrerin.

Mit ihrem Hengst Straits Painted Jac trainiert Freyja diesen Monat auch für ein Turnier Ende August in Kreuth in Bayern. Dann reitet sie mit ihrem Hengst mit um den Europatitel eines amerikanischen Zuchtverbands. Doch vorher will sie noch vielen Kindern Spaß am Reiten vermitteln.

Kontakt: 0171 6725260