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Werkzeugbau zieht um

Die Firma HKM baut an und verdreifacht die Produktionsstätte in Neugersdorf. Der erste Spatenstich ist getan.

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© Matthias Weber

Von Gabriela Lachnit

Neugersdorf. Kunststoffteile sowie Produkte aus dem Formen- und Werkzeugbau, die die Firma HKM herstellt, kommen künftig ausschließlich aus Neugersdorf. Im Gewerbegebiet Kamerun baut das Unternehmen an das bereits vorhandene Werk kräftig an. Dort entstehen neue Hallen für die Produktion von Kunststofferzeugnissen und den Formen- und Werkzeugbau sowie ein neues Sozialgebäude. Dafür hat Geschäftsführer Maik Hempel an diesem Dienstag gemeinsam mit den Planern Bruno Sachse und Roland Bibas sowie einem Teil der Beschäftigten den ersten Spatenstich am Firmensitz Neugersdorf ausgeführt.

Das Baufeld ist bereits von wild gewachsenen Bäumen und Sträuchern befreit worden. Zunächst werden Abwasserrohre verlegt. Danach entstehen die Fundamente und die Bodenplatten für die Hallen. Bis Mitte Juli erfolgt die Stahlbaumontage der Gebäude. Im November dieses Jahres soll die erste Halle fertig sein. In einem weiteren Schritt werden eine Halle für den Werkzeugbau und das Sozialgebäude errichtet. Das soll im Mai des nächsten Jahres bezogen werden. Einen siebenstelligen Betrag investiert Maik Hempel in den Anbau der Produktionsstätte in Neugersdorf. Künftig wird sich dort die Hauptgeschäftstätigkeit der Firma abspielen. Denn der Werkzeugbau, der jetzt noch im Werk in Neusalza-Spremberg erledigt wird, zieht nach Neugersdorf um. Das Gebäude in Neusalza-Spremberg in der Talstraße wird künftig vorrangig als Lager genutzt.

Wie bereits im Jahr 2002, als der Neubau zur Firmenerweiterung in Neugersdorf gestartet war, gab es auch jetzt in Neusalza-Spremberg keine Möglichkeit, sich dort räumlich zu erweitern. Das geht nur in Neugersdorf. Maik Hempel erinnerte beim ersten Spatenstich an die Anfänge der Firma, die 1991 von seinem Vater Klaus Hempel und zwei weiteren Akademikern in Neusalza-Spremberg gegründet wurde. Den schweren ersten sieben Jahren folgte ein Aufschwung, der die Firma kontinuierlich wachsen ließ. 35 Mitarbeiter zählt HKM derzeit. Die Belegschaft wird sich noch vergrößern, weiß der Geschäftsführer schon heute. Er investiert, um mit der Firma weiter zu wachsen, den Kunden besseren Service anbieten zu können, die Kapazitäten zu erhöhen und den Mitarbeitern gute Arbeitsbedingungen zur Verfügung zu stellen.

Beim feierlichen ersten Spatenstich wünschte sich der Bauherr von den am Neubau beteiligten Firmen Fairness im Umgang miteinander, gute Qualität der Arbeiten und die termingetreue Fertigstellung. Von Beginn der Planung an habe er Wert darauf gelegt, für den Neubau in Neugersdorf Firmen aus der unmittelbaren Region zu verpflichten. Das ist gelungen. Eine Stahlbaufirma und eine Elektrik-Firma aus Ebersbach-Neugersdorf sind zum Beispiel mit von der Partie. Ein Oderwitzer Baubetrieb wurde engagiert. Maik Hempel baut zum ersten Mal mit dieser Firma. „Sie hat die Kapazitäten für so ein großes Vorhaben und einen guten Ruf“, betont der Geschäftsführer. Für den Chef der Baufirma, Matthias Domschke, ist dieser Auftrag vom Inhalt her tägliches Geschäft. „In dieser Dimension bauen aber auch wir nicht so oft“, sagt er. Auf der Baustelle bei HKM in Neugersdorf kommt übrigens ein nagelneuer hydraulischer Kettenbagger zum Einsatz. „Den haben wir jetzt angeschafft“, berichtet Matthias Domschke.

Für die Mitarbeiter der Firma HKM bringt der Neubau im Gewerbegebiet Kamerun an der Eibauer Straße viele Verbesserungen. Für Maik Gutsche aus dem Waren-An- und -Verkauf wird zwar der Arbeitsweg länger, aber er schätzt, dass die Firmenerweiterung die Arbeitsplätze sicherer macht. Axel Hempel hat in der Firma seines Vaters den Beruf des Werkzeugmachers erlernt. Für den 21-Jährigen und seine Kollegen wird es bald einfacher, Werkzeuge zu testen, denn sie müssen nicht immer zwischen Neusalza-Spremberg und Neugersdorf hin- und herfahren. Der junge Mann geht davon aus, dass mit dem Neubau und der Konzentration der Fertigung in Neugersdorf Produktionsabläufe optimiert werden können und neue Maschinen zum Einsatz kommen. Dann können die Mitarbeiter noch mehr Formen und Werkzeuge für die eigene Kunststoffproduktion und Präzisionsteile für Maschinenbaubetriebe in der Region und in ganz Deutschland herstellen.