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Werbung für Löbaus Nudeldampfer

Die CDU feiert Sommerfest und Wahlkampfauftakt im Haus Schminke. Der Star ist dabei nicht nur die Parteiprominenz.

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© M. Weber

Von Anja Beutler

Martin Noack hat sich das Löbauer Bier redlich verdient. Der Mann, den viele in und um Löbau als Radel-Martin kennen, weil er sich Zweiradtouren rund um seine Heimatstadt ausdenkt, hat sich am vergangenen Freitag sportlich betätigt: beim Bänke-Tragen. Denn, wenn der Partei-Chef – und Ministerpräsident – nach Löbau zum CDU-Sommerfest kommt, packt Noack eben mit an – er ist ja auch der Chef des hiesigen CDU-Gemeindeverbandes. „Ich seh das sportlich“, sagt er am Freitagabend dann trotz heftigem Regen gut gelaunt.

Oberlausitz-Urgestein Hans Klecker (r.) unterhält sich mit dem Bundestagsabgeordneten Michael Kretschmer.
Oberlausitz-Urgestein Hans Klecker (r.) unterhält sich mit dem Bundestagsabgeordneten Michael Kretschmer. © Matthias Weber
Wenn in Löbau feiern, dann mit Grillbuffet aus Hirschfelde, das Henry Engemann hier reicht – und Löbauer Bier.
Wenn in Löbau feiern, dann mit Grillbuffet aus Hirschfelde, das Henry Engemann hier reicht – und Löbauer Bier. © M. Weber
Martin Noack (r.), Vorsitzender des Löbauer CDU-Gemeindeverbandes, mit einem Görlitzer Parteikollegen.
Martin Noack (r.), Vorsitzender des Löbauer CDU-Gemeindeverbandes, mit einem Görlitzer Parteikollegen. © M. Weber

Neben Noack waren für die große Feier im Löbauer Haus Schminke viele CDU-Mitglieder des Kreisverbandes Görlitz beschäftigt, die große Feier auszurichten – vom Kuchenbacken bis zur Tischdeko. Schließlich ging es nicht nur um das Fest, sondern durchaus auch um das Haus Schminke selbst. „Wir haben den Ort ganz bewusst ausgewählt, weil viele auch in der Region gar nicht wissen, was für eine Besonderheit Löbau hier hat“, erklärt der Kreisvorsitzende der Christdemokraten, Octavian Ursu.

Und dieses Kalkül ist durchaus aufgegangen: Viele der rund 250 Gäste aus der Partei selbst, aber auch aus Wirtschaft, Kultur und dem Vereinsleben haben sich durch das 1930 von Architekt Hans Scharoun entworfene Haus führen lassen. Auch Ministerpräsident Stanislaw Tillich selbst, der sich erinnert, vor vier oder fünf Jahren einmal hier gewesen zu sein: „Aber ich war nicht im Haus drin und bin sehr überrascht und neugierig“, sagte Tillich, bevor er zu einer Führung aufbrach. Dass er sich dabei reichlich Zeit nahm und sich auch für die weitere Entwicklung des Hauses interessierte, freute Claudia Muntschick vom Haus Schminke ganz besonders. Immerhin sind aktuell Denkmalschutzmittel in Höhe von 106 000 Euro für Sanierungsarbeiten an dem Bau freigemacht worden: „Wir können im kommenden Jahr nun endlich den weißen Außenputz erneuern“, sagt Frau Muntschick. Und natürlich hofft sie auch, dass viele der Gäste das Haus des früheren Nudelfabrikanten Fritz Schminke weiterempfehlen werden und ihm so eine Zukunft sichern.

Immerhin mache es die Stadt Löbau selbst vor, wie man es schafft, bekannter zu werden – sagt Stanislaw Tillich: „Durch Landesgartenschau, Landeserntedankfest und nun den Tag der Sachsen ist die Stadt im Gespräch und weckt weiteres Interesse“, schätzt Tillich ein. Auch die CDU wird noch Ende dieses Jahres zu ihrem Landesparteitag erneut nach Löbau kommen – dann aber in die Messehalle. „Löbau hat nach Dresden eine der größten Hallen hier in der Region“, sagt Tillich.

So groß wie eine Halle ist das Haus Schminke freilich nicht – und ohne das Festzelt im Garten wäre die Sommerparty bei dem heftigen Regen zu Beginn wohl auch gründlich ins Wasser gefallen. Dennoch grillte Henry Engemann von der gleichnamigen Hirschfelder Fleischerei auf engem Raum Bullenkeule am Spieß, Bratwurst und Geflügel – zur Freude der Gäste und auch von Tilmann Havenstein. Der stellvertretende CDU-Kreisvorsitzende hatte ebenso besorgt wie die anderen Mitstreiter immer wieder auf das Wetterradar geschaut, ob Regen, Blitz und Donner endlich einmal nachließen. „Wir lassen uns nicht abschrecken“, hatte er sich und den anderen, die beim Aufbau geholfen haben, Mut gemacht. Und ein bisschen Schlamm an den Hosenbeinen ist zu verschmerzen.