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Wer profitiert vom Mindestlohn?

Seit Anfang 2015 gibt es in Deutschland den Mindestlohn. Insbesondere für Un- und Angelernte lohnt sich das. Auch in Sachsen erhöhte sich der Lohn vieler Arbeitnehmer.

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© Felix Zahn / dpa

Dresden. Besonders un- und angelernte Beschäftigte in Sachsen haben von der Einführung des Mindestlohns profitiert. Zu diesem Ergebnis kommt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in einer Auswertung. Demnach lag der Lohnzuwachs in dieser Gruppe seit der Mindestlohneinführung Anfang 2015 bei 16,2 Prozent. Ein bundesweiter Spitzenwert, wie Sachsens DGB-Chef Markus Schlimbach am Dienstag betonte. Die Einführung des Mindestlohnes habe für viele Arbeitnehmer in Sachsen eine deutliche Lohnerhöhung gebracht. Aus dem Niedriglohnland sei ein Mindestlohnland geworden.

Schlimbach zog eine positive Bilanz: „Der gesetzliche Mindestlohn hat für viele mehr Lohn und der Wirtschaft mehr Beschäftigung gebracht.“ So waren bis Ende August in Sachsen fünf Prozent mehr Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Mit über zwölf Prozent sogar mehr als doppelt so hoch sei der Anstieg sozialversicherungspflichtiger Teilzeit- und Vollzeit-Beschäftigung im Gastgewerbe - ohne Minijobber - gewesen.

Schlimbach forderte eine Weiterentwicklung des Mindestlohnes in 2018. Soweit, „dass er wirklich existenzsichernd ist“. Zudem müssten die Kontrollen gegen Schwarzarbeit verbessert werden. Zum einen brauche es dafür mehr Personal, zum anderen Regelungen, die die Kontrollen selbst erleichterten. „Die bisherigen Regelungen bieten zu viele Einfallstore für Manipulationen.“ (dpa/sn)