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Wer plant künftig für Heidenau?

Wieder mal wird eine Stelle im Rathaus frei. Nach den letzten Erfahrungen hofft man auf eine schnelle Besetzung.

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© Dirk Zschiedrich

Von Heike Sabel

Heidenau. Olaf Holthaus hat 17 Jahre lang Heidenau geplant. Jetzt ist er 50 geworden und beginnt noch einmal neu. Ab 1. Oktober ist Olaf Holthaus in Radebeul Sachgebietsleiter für Stadtplanung. Das ist näher an seinem Wohnort Dresden-Trachau, aber das sei nur ein angenehmer Nebeneffekt, sagt Holthaus. Er hat eine neue Herausforderung gesucht und sie nun in Radebeul gefunden.

Die Stadt ist doppelt so groß wie Heidenau, hat vom Dorfkern bis zu den Villen alles und mit dem Hochwasserschutz auch ähnliche Probleme. Die Fußstapfen, in die Holthaus in Radebeul tritt, sind groß: Seine Vorgängerin dort war 26 Jahre im Amt. Auch Holthaus fällt der Weggang von Heidenau, auch wenn er ihn selbst wollte, nicht so leicht.

„In 17 Jahren ist schon einiges realisiert und angeschoben worden“, sagt er. Im Heidenauer Zentrum sowie in Mügeln und auch beim Hochwasserschutz. „Als Stadtplaner hat man ja meistens mit der städtebaulichen Vorbereitung von konkreten Projekten, die dann wieder von anderen weiter bearbeitet werden, zu tun“, so Holthaus. Sprich, wenn ein Vorhaben fertig ist und übergeben wird, ist der Planer meist vergessen. Es ist vieles geworden, vieles im Prozess und manches dauert lange. Das hat Planung eben so an sich, sagt Holthaus.

Lange gedauert hatte es auch, bis in Dresden an der Petersburger Straße ein Fußgängerüberweg mit Ampel entstand. Was Holthaus damit zu tun hat? Dort hat er als Mitglied des FUSS e.V. – Fußgängerschutzverein – mitgewirkt. Bei einer Aktion 1999 sperrte er für Fußgänger symbolisch die Straße, um der Forderung nach einer Ampel Nachdruck zu verleihen. Aktiv ist er im Verein nicht mehr. „Man muss seine Kräfte halt einteilen“, aber gelohnt habe es sich. „Der Fußgängerüberweg mit Ampel ist, wenn auch Jahre später, realisiert worden.“

Der Abschied von Heidenau kommt für Außenstehende etwas überraschend, für Holthaus nicht. Die Bewerbung in Radebeul war schließlich nicht sein erster Versuch. Aber auch das ist normal bei Posten wie den Stadtplanern, sagt er.

Generationswechsel

Heidenau sucht nun einen Nachfolger für Holthaus, hofft auf mehr Glück als bei der Besetzung der Bauamtsleiterstelle. Zweimal war die Entscheidung nur von kurzer Dauer, seit Januar hat Kerstin Windisch die Verantwortung fürs Bauen in Heidenau. Bis 24. August können sich Interessierte im Rathaus für die Stelle von Holthaus bewerben, am 1. November soll sie besetzt sein. Das bedeutet, sie bleibt offiziell mindestens einen Monat lang unbesetzt, da Holthaus zum 30. September geht. Da er noch Urlaub hat und Überstunden abfeiert, sogar eher. In Radebeul ist seine Vorgängerin noch ein paar Wochen da, um ihn einzuarbeiten. Das wird Holthaus’ Nachfolger in Heidenau nicht vergönnt sein.

Mit dem Weggang von Holthaus geht der Generationswechsel im Heidenauer Rathaus weiter. Bürgermeister, Kämmererin, Bauamtsleiter der ersten Nachwende-Generation sind bereits in Rente gegangen. Von den „ganz Alten“ sind unter anderem noch Familienamtsleiterin Sylvia Röder sowie der Sachbearbeiter im Finanzverwaltungsamt Uwe Lässig da. Und auch Bürgermeister Jürgen Opitz kam nach der Wende in die Verwaltung.