Von Andreas Kirschke

Wittichenau. Zum 15. Krabatfest sollte sie Jung und Alt aus nah und fern am vergangenen Wochenende in Wittichenau erfreuen. Am Infostand der Gemeinde Nebelschütz und des Krabatvereins in der Kamenzer Straße gegenüber der Stadtbibliothek sollte sie als Dekoration die Besucher begrüßen. Das klappte aber nicht, denn die Nebelschützer Krabat-Figur wurde in der Nacht vom 12. zum 13. August gestohlen. „Das macht uns sehr traurig. Eine solche Tat ist gewissenlos“, meint Bürgermeister Thomas Zschornak. Am Morgen beim Einräumen des Standes wurde der Diebstahl bemerkt und natürlich sofort angezeigt. Bis jetzt ist die Figur nicht mehr aufgetaucht.

Im Jahre 2003 hat der Panschwitz-Kuckauer Hobbyschnitzer Alfons Kuring diese Krabat-Figur aus Eichenholz geschaffen. Sie ist circa 1,60 Meter hoch und wiegt rund 80 Kilogramm. Ihr Wert liegt bei 300 Euro. Die Gemeinde Nebelschütz kaufte damals die Krabat-Figur. Sie stellte sie vor dem Büro des Krabat-Vereins direkt am Gemeindezentrum auf. „Die Figur ist uns sehr ans Herz gewachsen. Sie ist nicht nur Blickfang für die Bevölkerung“, sagt Thomas Zschornak. „Sie ist auch wichtig zur Identifikation mit dem Ort und mit der Krabat-Region insgesamt.“

Auch in Berlin gezeigt

Der Krabat-Verein und die Gemeinde Nebelschütz nahmen die Figur in den vergangenen Jahren immer wieder zu Messen, Präsentationen, Auftritten und Tagungen mit. Sogar bei der „Grünen Woche“ in Berlin und selbstverständlich auch bei der Gewerbemesse „WIR“ des Landkreises Bautzen. In Kamenz sorgte der geschnitzte Krabat für Staunen und Freude. Und offenbar auch für Interesse bei Langfingern.

Denn bereits im Jahre 2008 war die Figur schon einmal gestohlen worden. Seinerzeit berichtete sogar die Fernseh-Sendung „Kripo live“ darüber. Dank intensiver Ermittlungen gelang es der Polizei, den Fall aufzuklären. Freiwillig gaben die Täter die Krabat-Figur zurück. Die Gemeinde Nebelschütz hofft jetzt erneut auf einen guten Ausgang. Sie erstattete sofort Anzeige bei der Onlinewache der sächsischen Polizei, die den Fall an die Polizeidirektion Görlitz weitergab. Dort werden die Ermittlungen nun zusammengefasst.

Belohnung für Hinweise

„Wir haben 100 Euro Belohnung ausgelobt für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen“, sagt Bürgermeister Thomas Zschornak und regt zudem an: „Sollten sich der oder die Täter nur einen Schabernack erlaubt haben und sollte sie jetzt ein schlechtes Gewissen plagen, können sie die Figur jederzeit anonym bei uns im Gemeindezentrum wieder hinstellen.“ Ob dieser Aufruf fruchtet? Den Nebelschützern wäre es zu wünschen ...