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Wer geht ins Rennen nach Berlin?

Bautzens CDU sucht einen Direktkandidaten für den Bundestag. Interesse haben einige.

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© dpa

Von Sebastian Kositz

Berlin – Bundeshauptstadt und Sitz des deutschen Parlamentes. Letzteres wird im nächsten Jahr neu gewählt, und schon jetzt stellt sich für die CDU in der Region die Frage, wen die Partei als Direktkandidaten ins Rennen schicken wird. Nach dem Ende August angekündigten Rückzug der langjährigen Bundestagsabgeordneten Maria Michalk sucht die Union nach einem neuen Bewerber. Und die Aussicht auf den Einzug in den Reichstag weckt durchaus Begehrlichkeiten. Aktuell werden fast ein halbes Dutzend Bewerber gehandelt, die nach einem Sitz im Parlament schielen.

Wer will in den Bundestag?

Patricia Wissel  Seit 2009 sitzt Patricia Wissel für die CDU im sächsischen Landtag. Die 40-Jährige aus Neukirch war eigenen Worten nach von verschiedenen Seiten wegen einer Bewerbung fürs Direktmandat angesprochen worden, ließ die Entscheidung aber bisher offen. Zu den Schwerpunkten ihrer politischen Arbeit zählen unter anderem die Themen Umwelt, Wirtschaft und die Entwicklung des ländlichen Raums.
Patricia Wissel Seit 2009 sitzt Patricia Wissel für die CDU im sächsischen Landtag. Die 40-Jährige aus Neukirch war eigenen Worten nach von verschiedenen Seiten wegen einer Bewerbung fürs Direktmandat angesprochen worden, ließ die Entscheidung aber bisher offen. Zu den Schwerpunkten ihrer politischen Arbeit zählen unter anderem die Themen Umwelt, Wirtschaft und die Entwicklung des ländlichen Raums.
Rolf-Alexander Scholze  Der Bautzener war bereits 2012 in der internen Abstimmung der CDU gegen Maria Michalk angetreten – konnte sich mit einem Viertel der Stimmen aber nicht durchsetzen. Rolf-Alexander Scholze erwägt nun eine erneute Bewerbung, hat sich aber noch nicht endgültig entschieden. Der 56-Jährige ist Uhrmacher und Juwelier und arbeitet in Dresden. Er sitzt für die Union derzeit im Bautzener Stadtrat.
Rolf-Alexander Scholze Der Bautzener war bereits 2012 in der internen Abstimmung der CDU gegen Maria Michalk angetreten – konnte sich mit einem Viertel der Stimmen aber nicht durchsetzen. Rolf-Alexander Scholze erwägt nun eine erneute Bewerbung, hat sich aber noch nicht endgültig entschieden. Der 56-Jährige ist Uhrmacher und Juwelier und arbeitet in Dresden. Er sitzt für die Union derzeit im Bautzener Stadtrat.
Bogna Koreng  Die sorbische Journalistin Bogna Koreng arbeitet als Studioleiterin des Mitteldeutschen Rundfunks in Bautzen. Die Zuschauer kennen sie unter anderem als Moderatorin des sorbischen MDR-Magazins „Wuhladko“. Maria Michalk hatte sie als Bewerberin ihrer Partei vorgeschlagen. Bogna Koreng wurde 1965 geboren und ist in Radibor aufgewachsen. Sie lebt mit ihrer Familie heute in Panschwitz-Kuckau.
Bogna Koreng Die sorbische Journalistin Bogna Koreng arbeitet als Studioleiterin des Mitteldeutschen Rundfunks in Bautzen. Die Zuschauer kennen sie unter anderem als Moderatorin des sorbischen MDR-Magazins „Wuhladko“. Maria Michalk hatte sie als Bewerberin ihrer Partei vorgeschlagen. Bogna Koreng wurde 1965 geboren und ist in Radibor aufgewachsen. Sie lebt mit ihrer Familie heute in Panschwitz-Kuckau.
Roland Ermer  Der Bernsdorfer Bäckermeister Roland Ermer ist offiziell von der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung Sachsen als Bewerber um das Direktmandat vorgeschlagen worden. Der 52-Jährige ist seit fünf Jahren Präsident des Sächsischen Handwerkstags. Er möchte im Parlament dem Mittelstand wieder eine stärkere Stimme geben. Roland Ermer ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.
Roland Ermer Der Bernsdorfer Bäckermeister Roland Ermer ist offiziell von der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung Sachsen als Bewerber um das Direktmandat vorgeschlagen worden. Der 52-Jährige ist seit fünf Jahren Präsident des Sächsischen Handwerkstags. Er möchte im Parlament dem Mittelstand wieder eine stärkere Stimme geben. Roland Ermer ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.
Prof. Peter Schierack  Der Forscher aus dem Bereich Biotechnologie hat bereits viele Stationen hinter sich und lebt seit elf Jahren in Wittichenau – in der Heimat seiner Ehefrau. Gemeinsam haben sie drei Kinder. Der 48-Jährige stammt ursprünglich aus der Niederlausitz und arbeitet heute an der Brandenburgischen Technischen Universität am Standort Senftenberg. Er war von der CDU in Wittichenau vorgeschlagen worden.
Prof. Peter Schierack Der Forscher aus dem Bereich Biotechnologie hat bereits viele Stationen hinter sich und lebt seit elf Jahren in Wittichenau – in der Heimat seiner Ehefrau. Gemeinsam haben sie drei Kinder. Der 48-Jährige stammt ursprünglich aus der Niederlausitz und arbeitet heute an der Brandenburgischen Technischen Universität am Standort Senftenberg. Er war von der CDU in Wittichenau vorgeschlagen worden.

Am 12. November wollen die Christdemokraten auf einer Versammlung in Pulsnitz darüber abstimmen, wer für sie 2017 im Wahlkreis Bautzen I als Direktkandidat antritt. Mit Bogna Koreng aus Bautzen, Roland Ermer aus Bernsdorf und Peter Schierack aus Wittichenau haben bereits drei Mitglieder der Union ihre feste Absicht für eine Bewerbung verkündet. Darüber hinaus denken aber auch noch der Bautzener Stadtrat Rolf-Alexander Scholze sowie die Landtagsabgeordnete Patricia Wissel aus Neukirch offen darüber nach, sich im November der internen Wahl zu stellen.

Weitere Bewerbungen möglich

Angesichts der bisherigen Wahlergebnisse in Sachsen galt eine Direktkandidatur für die CDU stets als sicheres Ticket für den Einzug in den Deutschen Bundestag. Trotz der möglichen Konkurrenz durch die AfD, welche die Stimmenverteilung im Freistaat durcheinanderwirbeln könnte, formuliert die Bautzener CDU den klaren Anspruch, den Wahlkreis wieder gewinnen zu wollen. „Dazu suchen wir den bestmöglichen Kandidaten“, so Thomas Israel, Geschäftsführer des Bautzener CDU-Verbandes.

Denkbar ist, dass bis zur Abstimmung weitere Bewerber hinzukommen werden. „Absichtserklärungen sind bis zur Abstimmung am 12. November möglich“, erklärt Thomas Israel. Im Vorfeld plant die Union in den einzelnen Teilen des Kreises Präsentationsveranstaltungen, bei denen zumindest die Kandidaten, die bis zu diesem Zeitpunkt ihre Absicht verkündet haben, sich den Mitgliedern näher vorstellen können.

Maria Michalk hatte im Sommer nach eineinhalb Jahrzehnten als direkt gewählte Bundestagsabgeordnete ihren Verzicht auf eine erneute Kandidatur bekannt gegeben. Die 66-Jährige hatte ihren Rückzug allen voran mit familiären Gründen gerechtfertigt. Nach der Bundestagswahl 2017 möchte sie mehr Zeit für ihre Familie haben.