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Wenn Schüler zu Fakiren werden

Der 1. Ostdeutsche Projektcircus machte wieder einmal in Stenz Halt. Zur Freude der Kinder.

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© privat

Von Beate Sonntag

Königsbrück. Am 30. Oktober war in Sachsen schulfrei. Nicht so an der Grundschule Juri Gagarin Königsbrück. Denn der Zirkus war zu Gast. Nicht irgendein Zirkus, sondern der 1. Ostdeutsche Projektcircus Andre Sperlich. Nur aller vier Jahre gastiert dieser an ein und derselben Grundschule. Das Projekt ist also für jeden Grundschüler einmalig. Und so standen in der ganzen Woche Trainingseinheiten und Projektunterricht statt Deutsch, Mathematik oder Sachkunde auf dem Stundenplan.

Auch die Vorschüler der Kita Rappelkiste und Regenbogen nahmen teil, um schon etwas Schul- und Zirkusluft schnuppern zu können. Damit alle 260 Kinder einen Auftritt in der Manege haben konnten, wurden sie im Vorfeld in zwei Gruppen eingeteilt. Das Zirkusprojekt, die Koordinierung der Trainingseinheiten und des Projektunterrichts nahm für die Schulleitung viel Zeit und Aufwand in Anspruch, die sich allemal gelohnt haben. Beim Aufbau des Zirkuszeltes packten die Eltern tatkräftig mit an, sodass binnen kurzer Zeit das Via-Regia-Gelände in einen Zirkusplatz verwandelt wurde.

Drei Tage lang trainiert

Zu Projektbeginn konnten sich die Grundschüler aussuchen, ob sie als Akrobaten, Fakire, Trapezkünstler, Seiltänzer, Jongleure, Zauberer oder Clowns auftreten wollten. Drei Tage lang trainierten die Zirkusleute mit den Kindern, gaben Tipps und zeigten Tricks. Unterstützung erhielten sie dabei von allen Lehrern und Horterziehern. Im Projektunterricht lernten die Mädchen und Jungen dann den Zirkus und das Zirkusleben kennen. Darüber hinaus haben sie in dieser Woche noch viel mehr gelernt: Nämlich Selbstbewusstsein, Zusammenhalt, Disziplin, Engagement, Verantwortung für sich und für andere, Motorik und Mut.

Am Ende der Woche fanden vier Vorstellungen statt. Das Zelt war jedes Mal ausverkauft. Die Eltern, Großeltern und Besucher sahen so manches Kind über sich hinauswachsen und entdeckten bisher unbekannte Talente bei ihren Kindern. Manch einer hatte Tränen in den Augen. Zu schnell war diese außergewöhnliche Woche vorbei. Doch die Erfahrungen, die die Kinder gemacht haben, und auch der Applaus wird noch lange im Bewusstsein bleiben. Nach der letzten Vorstellung halfen alle den Zirkusleuten beim Abbau des Zeltes und der Zirkus zog weiter.