Merken

Wenn Lola zu Besuch kommt

Manches Tier aus dem Tierheim Leisnig hat ein neues Zuhause gefunden. Zu Weihnachten trifft man sich.

Teilen
Folgen
© André Braun

Von Romy Stein

Leisnig. Der Weg zum Eichberg 11 führte am Samstag durch frischen Schnee, das Gelände des Leisniger Tierheims war liebevoll mit Tannenzweigen und bunten Kugeln geschmückt und empfing die Besucher stimmungsvoll zur Tierweihnacht. Unter den Gästen ist die aus Thüringen angereiste Marlene Gumz mit Hündin Lola. Es ist bereits ihr zweiter Hund, den sie aus dem Leisniger Tierheim nach Hause holte. Ursprünglich war sie durch die MDR-Sendung „Tierisch tierisch“ auf die Einrichtung aufmerksam geworden. Damals stellte die Moderatorin Uta Bresan den Hundemix Alfredo vor, der schon sehr lange nach einem Besitzer suchte. Als dieser nach sieben Jahren starb, dauerte es nur ein paar Wochen, bis sie im März 2010 Lola zu sich holte. Der vermutliche Mix aus Labrador und Schäferhund war zu diesen Zeitpunkt reichlich zwei Jahre alt und vom überforderten Vorbesitzer im Tierheim abgegeben worden.

Heute ist Frau Gumz. froh darüber, dass Lola dort erstmals einen geordneten Tagesablauf kennenlernte. „Die Vierbeiner werden hier wirklich liebevoll betreut, deshalb unterstütze ich den Verein von Herzen. Es ist jedes Mal eine Freude, hierherzukommen. Wenn das Wetter passt, versuche ich es immer einzurichten“, sagt Marlene Gumz, die trotz des Schnees angereist ist. Auch Lola trifft hier alte Bekannte, darunter Leute, die früher mit ihr Gassi gingen, und Hunde, die inzwischen auch ein neues Zuhause gefunden haben.

Die Tierweihnacht wird von Tierfreunden und Mitgliedern des Tierschutzverein Leisnig stets mit Vorfreude erwartet. Dies wird auch beim Betreten der Büroräume deutlich, wo sich Besucher die Klinke in die Hand geben, um Nahrung oder Geld zu spenden. Draußen am Feuer tauschen sich Tierliebhaber über ihre Erfahrungen aus oder lassen sich von ausschließlich vegetarischen Speisen verwöhnen. Für Unterhaltung sorgen die Posaunenspieler, ein Andrea-Berg-Double sowie die Harthaer Tanzgruppe „Black Diamonds“ an diesem Nachmittag.

Alle Einnahmen und Spenden des Tages wandern ausschließlich in die Notfallkasse des Tierheims. Die Einrichtung bietet Platz für 30 Katzen und sechs Hunde.

Die kürzlich im Wald ausgesetzte Dackeldame (DA berichtete) und ihre momentane Besitzerin konnten wegen des Wintereinbruchs nicht aus Mittweida anreisen. Tierheimchefin Rosi Pfumfel berichtet jedoch, dass sie Hündin an Diabetes leidet und täglich gespritzt werden muss. Grund für den aufgeblähten Bauch der Hündin, welcher anfangs eine Schwangerschaft vermuten ließ, ist das Cushing-Syndrom. Diese Funktionsstörung sorgt dafür, dass die Nebenniere dauerhaft zu viel Kortisol produziert. Deshalb wird die Dackeldame aktuell mit besonderem Futter und viel Fürsorge aufgepäppelt.