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Wenn Kinder auf Yoga-Reise durch den Dschungel ziehen

Beim Sport- und Familientag warten Mitmachaktionen und Experimente auf die Besucher. Vereine stellen ihr Angebot vor.

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© Sven Ellger

Von Nadja Laske

Mit ihren Schuhen lassen die Knirpse den Rest der Welt vor der Tür. Bis auf ihre Mamas und Papas. Auch Sophia Knetsch und Sebastian Seelig dürfen mit herein. Sie sind schließlich diejenigen, die den Mädchen und Jungen helfen, Körper und Seele mal so richtig baumeln zu lassen.

Das können sie beim Kinderyoga. Jede Woche kommen die Kleinen in Sebastian Seeligs Yogaschule. Dass die aus Indien stammende philosophische Lehre Erwachsenen guttut, ist nicht neu. Doch auch immer mehr Kinder lassen sich davon begeistern. Dabei bedeutet „Schule“ nicht Klassenarbeit und Hausaufgabenkontrolle. Still sitzen und den Arm heben aber manchmal schon. Im Kursraum geht es lebendig und ruhig zugleich zu. Klare Regeln gehören zum Yogaunterricht, so wie die Sache mit den Straßenschuhen.

Erst vor wenigen Monaten hat Sebastian Seelig sein Traditional Yoga Center Dresden gegründet. Zuvor hatte er sich als Physiotherapeut selbstständig gemacht und in Firmen und Institutionen mobile Behandlungen angeboten. Das tut er nach wie vor. „Ich war es aber leid, immer nur gesundheitliche Probleme zu beheben“, sagt der 32-Jährige. Lieber wollte er etwas für die Menschen tun, bevor sie Schmerzen und Verspannungen quälen. Als Kampfsportler befasste sich Sebastian Seelig schon von Kindheit an mit Themen rund um Gesundheit und Fitness. „Die Frau meines Meisters ist Yogalehrerin, sie hat mich für die Lehre interessiert“, erzählt er. Viele Elemente kannte er schon aus Karate, Kenjutsu und Taekwondo. Mit 16 Jahren begann er, zusätzlich Yoga zu erlernen und es mit 20 Jahren selbst zu unterrichten.

Wie wichtig Yoga für Kinder ist, sieht Sebastian Seelig seit einigen Jahren jeden Tag auf der Straße und liest davon in wissenschaftlichen Beiträgen. „Jugendliche haben heutzutage größere und schnellere Wachstumsschübe. Sie laufen mit hängenden Schultern und rundem Rücken“, sagt er. Knochen wachsen schneller als Muskeln, und Sehnen wachsen noch langsamer. „Yoga fördert die Beweglichkeit, Balance, Atmung und Muskulatur, das gesamte Körpergefühl“, erklärt Seelig. Schon Kinder ab drei Jahren können Yoga lernen. Das vermittelt vor allem Yogalehrerin Sophia Knetsch den Kleinsten ganz spielerisch.

An diesem Tag unternimmt sie mit der Kindergruppe eine Yogareise in ferne Länder. „Die Tiere Kobra, Tiger, Äffchen, Schmetterlinge, Flamingo, Schildkröte zählen die Mädchen und Jungen auf, und Sophia drückt bei manchem ein Auge zu. Mit dem ganzen Körper ahmen die Kinder die Bewegungen und Töne der Tiere nach. So verbinden sie Dehnung mit Atmung und sind schon mitten drin im Yoga.

Ausprobieren können das auch andere Mädchen und Jungen zusammen mit ihren Eltern beim großen Sport- und Familientag am Sonntag auf der Cockerwiese. Dort stellen sich zahlreiche Vereine und Sportschulen vor. Mehr als 40 kostenlose Spielangebote und Mitmachaktionen sind vorbereitet, 50 verschiedene Technikexperimente sorgen für Aha-Effekte und Gaudi. Orientierungslauf, Fußball, Tischtennis, Billard sind nur einige Sportarten, die die Besucher ausprobieren können, um Gesundheit und Gemeinschaft zu verbinden.

8. Sport- und Familientag, 14. Mai, 10 bis 17 Uhr, Cockerwiese (Eintritt kostenlos) www.wg-dresden.net