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Wenn die Sohlen glühen

In der Peter-Apian-Turnhalle trainiert Solveig Reich junge Mädchen im Stepptanz. Spaß an Bewegung steht im Vordergrund.

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© Dietmar Thomas

Von Elisabeth Weiße

Leisnig. Seit einem reichlichen halben Jahr wird es donnerstagabends für 45 Minuten besonders laut in der Turnhalle neben der Peter-Apian-Oberschule in Leisnig. Dann heißt es nämlich Tanzschuhe anziehen und Lossteppen. Solveig Reich unterrichtet ab 17 Uhr eine Gruppe von derzeit acht Mädchen. Aus den Acht- bis Elfjährigen sind innerhalb eines halben Jahres schon richtige kleine Stepptänzer geworden. „Den Mädchen bereitet es viel Freude und alle sind mit großer Begeisterung bei den Proben dabei“, erzählt die Kursleiterin. Die Ursprünge dieses Tanzes liegen im New York der 1830er-Jahre.

Solveig Reich ist eine studierte Sportwissenschaftlerin aus Prösitz und seit Ende 2007 selbstständig. Sie bietet neben dem Tanzen auch Kurse wie Pilates, Rückenfit oder Wassergymnastik an. Für den Verein Spielträume aus dem Ortsteil Bockelwitz leitet die 43-Jährige noch andere Tanzgruppen für verschiedene Altersstufen. Bereits in ihrer Jugend begeisterte sie sich für Stepptanz und absolvierte einen Volkshochschulkurs. Jetzt kann sie ihr Können und ihre Begeisterung daran weitergeben.

Zurzeit probt die Gruppe ihre Schritte zur melodischen Ballade „Raindrops Keep Fallin‘ on my Head“ von B. J. Thomas aus dem Jahr 1969. Den Mädchen bereitet es sichtlich Freude, zur Musik ihre Stepptanzabfolge zu präsentieren. „Wichtig für den Kurs ist es, dass die Kinder Spaß an Bewegung haben, aber auch geduldig sind und ein gewisses Balance-Gefühl mitbringen. Steppen aktiviert das Nervensystem und fördert so die Konzentration. Dies ist auch für zukünftige Aufgabenbewältigung förderlich“, erklärt Solveig Reich.

Metall macht Musik

Der Stepptanz wurde im 19. Jahrhundert in den USA entwickelt.

Mit je zwei Metallplatten vorne und hinten an den Schuhen angebracht, werden beim Tanzen rhythmische Klänge erzeugt, die zum optischen Eindruck und zur Musik passen.

In den 1930er- bis 1950er-Jahren wechselten die besten Stepptänzer zu Film und Fernsehen. Fred Astaire ist ein bekannter steppender Schauspieler damaliger Zeit.

Quelle: Wikipedia

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Um die rhythmischen Klänge zu erzeugen, die so schön zur Musik und der Tanzabfolge passen, befinden sich an den Steppschuhen sogenannte Taps. Dies sind kleine Metallplatten, die jeweils vorn und hinten an den Schuhsohlen befestigt sind. Die Mädchen können sogar schon Auftritte verzeichnen. Beispielsweise tanzten sie auf einer Weihnachtsgala in Börtewitz vor ihren Verwandten und anderen Gästen und stellten ihre gelernten Steppkünste unter Beweis. Für den Sommer ist der nächste Auftritt in der Peter-Apian-Halle geplant.

„Damit der Unterricht für die Mädchen nicht zu anstrengend wird und die Proben abwechslungsreich bleiben, steppen wir meist etwa nur 15 Minuten lang. Dann kommen die Steppschuhe an die Seite und wir üben andere Tänze“, erklärt Reich. So dürfen am Ende des Trainings auch ein paar Spiele nicht fehlen. „Alles soll die Bewegung fördern. Dabei steht der Spaß immer an erster Stelle“, so die Tanzlehrerin.

Neugierige sind eingeladen, zu einem Probetraining vorbeizuschauen. Wichtig hierbei ist es, die Sportsachen nicht zu vergessen. Die Steppschuhe stellt der Verein. In der Schnupperstunde können die Kinder herausfinden, ob der Tanzkurs und das Steppen für sie das Richtige ist. Am besten wenden sich Interessierte vorher telefonisch an die Trainerin Solveig Reich, die unter der Mobilnummer 0178 5696514 zu erreichen ist.