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Wenn die Scheibenwischer versagen

Die nächste Veranstaltung der Reihe beschäftigt sich mit Erkrankungen der Augenlider – und deren Therapie.

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© Elblandkliniken

Elbland. Trockene, gerötete Augen, Lichtempfindlichkeit und Juckreiz – viele, die berufsbedingt lange vor dem Computer sitzen, kennen diese Symptome. Oft schmerzen nach einem Tag vor dem Bildschirm die Augen. Manchmal kommen Gerstenkörner oder eine Bindehautentzündung hinzu. Die Ursachen sind vielfältig. Wenn beispielsweise die Lider als „Scheibenwischer“ der Augen ihre schützende Funktion nicht mehr ausfüllen, können Erkrankungen, Verletzungen oder Altersveränderungen zugrunde liegen.

Veronika Lachnit ist Oberärztin der Klinik für Augenheilkunde am Elblandklinikum Radebeul. Beim SZ-Gesundheitsforum zum Thema „Erkrankungen rund ums Lid und deren Therapie“ können Interessierte von ihr Informationen über neueste Behandlungsmethoden erhalten und ihre Fragen stellen.

Frau Lachnit, mit welchen häufigen Beschwerden des Augenlids wenden sich die Patienten im Radebeuler Klinikum an Sie?

Die Beschwerden unserer Lid-Patienten sind vielfältig. Zum einen liegen altersbedingte Veränderungen wie Lidfehlstellungen zugrunde, bei denen die Patienten unter stark tränenden oder trockenen Augen leiden. Aber auch schwere bzw. müde Augen werden – zum Beispiel bei sogenannten Schlupflidern – angegeben. Zum anderen können sich Allgemeinerkrankungen an den Lidern durch Schwellungen oder Entzündungen manifestieren. Ein weiterer wichtiger Vorstellungsgrund sind Lidtumore oder Hautveränderungen, die auf eine Lokaltherapie nur unzureichend ansprechen oder ästhetisch stören.

Welche diagnostischen Verfahren werden dabei eingesetzt?

Wegweisend in vielen Fällen sind bereits eine gründliche Untersuchung und die Anamnese. Viele diagnostisch wegweisende Befunde können bereits im Rahmen der Erstvorstellung erhoben werden. Nur selten sind weiterführende Untersuchungen erforderlich.

Welche therapeutischen Maßnahmen können sich anschließen?

Manche der vorgestellten Krankheitsbilder können konservativ, das heißt medikamentös behandelt werden. Viele Veränderungen erfordern allerdings einen chirurgischen Eingriff. Dazu gehören Korrekturen von Lidfehlstellungen, von Schlupflidern oder Tränensäcken, Tumorentfernungen und wiederherstellende Eingriffe. Dabei gilt es, immer neben der Funktion auch die Ästhetik der Lider wieder herzustellen.

Viele Betroffene gewöhnen sich an ihren eingeschränkten Zustand. Welche Folgen können drohen?

Lidfehlstellungen können die Schutzfunktion der Augen wesentlich beeinträchtigen. Dies führt zu wiederholten Entzündungen der Lider und der Bindehaut. Schleifende Wimpern können zu oberflächlichen Hornhautverletzungen führen. Schlupflider können das Sehvermögen und die Wahrnehmung so sehr beeinträchtigen, dass die Teilnahme am Straßenverkehr nur noch eingeschränkt möglich ist. Dabei sind alle Lidveränderungen für Außenstehende gut sichtbar. Sie verleihen neben o.g. Beschwerden einen unangemessen müden, abgekämpften oder traurigen Ausdruck. Diese Veränderungen müssen so nicht hingenommen werden. Neben dem ästhetisch korrigierenden Eingriff steht auch die Faltenbehandlung mit Botox oder der Volumenaufbau mit sogenannten Fillern zur Verfügung.

Die Fragen stellte Kristin Koschnick.

Das SZ-Gesundheitsforum „Erkrankungen rund ums Lid und deren Therapie“ findet am 19. Oktober um 18 Uhr im Elblandklinikum Radebeul, Heinrich-Zille-Straße 13, in der Patientenlounge im Erdgeschoss statt. Der Eintritt ist frei.

Aufgrund des begrenzten Platzes wird um telefonische Anmeldung unter  03521 4104 5520 oder  0351 83747 5670 gebeten.