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Wenn das Trinkwasser nicht sauber ist

In der Blücherstraße in Kamenz gibt es offenbar Probleme mit dem Trinkwasser. Ob es nur äußerlich ist, wird das Ergebnis einer Probe zeigen.

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© privat

Von Frank Oehl

Kamenz. Also ehrlich, Krümel im Trinkwasser oder auch eine rostfarbene Trübung sind nicht schön. Für Thomas Roick aus der Blücherstraße 17 in Kamenz-Ost schon länger nicht. „Seit mehr als zwei Jahren beklagen wir die schlechte Wasserqualität.“ Offenbar ist das im ganzen Block der Wohnungsbaugenossenschaft (WBG) ein Thema, aber Familie Roick hat es nun halt öffentlich gemacht. Gleich mit einer Reihe von „Beweisfotos“. Tatsächlich fallen Rostablagerungen im Wasser auf, auch der Blick in den Trinkwasserschacht lässt keine guten Gefühle aufkommen. Sind das Kalkablagerungen oder gar Salpeter? Schön ist anders, so viel steht nun mal fest.

Mit dem Problem sind nun die Ewag Kamenz als Trinkwasser-Lieferant und auch die WBG als einer großer Kamenzer Wohnungsanbieter befasst. Erst in dieser Woche gab es wieder eine Beratung vor Ort mit allen Beteiligten. Ein Hintergrund für die sichtbaren Wassermängel konnte inzwischen eingekreist werden. Matthias Wiemann von der Ewag: „Im Block Blücherstraße 11 bis 19 gibt es in der Tat seit längerem Probleme. Wir haben als eine Ursache einen Streckenabschnitt im Trinkwassernetz vor Ort ausgemacht, der nicht mehr richtig durchflutet wird.“ Davon seien die hydraulischen Verhältnisse insgesamt betroffen, so der Bereichsleiter Wasserwirtschaft des Unternehmens. Letzteres hänge mit dem Abrissgeschehen auf der nahen Weißmantelstraße zusammen. Wenn Rohre nicht mehr richtig durchflutet werden, setzten sich natürlich leichter Partikel ab. „Das hat aber nichts mit der Wasserqualität zu tun, die im Trinkwasserwerk angeboten und natürlich streng kontrolliert wird.“ Jetzt sei festgelegt worden, den ins Leere laufenden Trinkwasserstrang gänzlich still zulegen. Allerdings gibt es dort noch ein Problem zu lösen. An dem Strang hängt ein Löschwasser-Hydrant, der natürlich im Wohngebiet eine große Bedeutung hat. „Dieser muss zunächst verlegt werden“, so Matthias Wiemann. Ein entsprechendes Kostenangebot werde eingeholt. Wenn alle Fragen geklärt sind, sollte noch im Juni der Umbau erfolgen.

Beauftragter bereits vor Ort

Ob damit alle Wasser-Probleme bei Roicks und den anderen Genossenschaftern oder Mietern gelöst sind, ist noch offen. Natürlich könnte es auch in der Hausinstallation Mängel geben, die behoben werden müssten. Auch deshalb habe man sich ja sich gemeinsam mit der WBG vor Ort getroffen.

Das bestätigt auch WBG-Vorstandsfrau Heike Helm. „Wir haben am 24. April Wasserproben genommen, die jetzt vom Gesundheitsamt bakteriologisch und chemisch untersucht werden. Das Ergebnis wird Anfang Mai vorliegen.“ Danach werde man wissen, was zu tun ist. „Natürlich nehmen wir die Klagen der Mieter sehr ernst. Wir sind daran interessiert, die Probleme zu beseitigen“, so Heike Helm. Auch der Installationsvertragspartner sei schließlich bereits mit vor Ort gewesen.

Familie Roick dürfte die angeschobene Bewegung in der Sache sicher gutheißen. Ob sich, wie erhofft, daraus möglicherweise auch Schadensersatzleistungen ableiten lassen, weil unter Umständen ja Haushaltstechnik über Gebühr angegriffen worden ist, steht freilich auf einem anderen Blatt. Eines aber ist klar: Wasser, das aus dem Hahn kommt, hat sauber zu sein ...