Während Tausende Menschen im Altkreis Döbeln auf großen Partys oder auch im kleinen Familien- und Freundeskreis das neue Jahr begrüßt haben, konnten einige Frauen und Männer nicht mit ihren Partnern oder Bekannten anstoßen.
Region Döbeln. Die Frauen und Männer haben in ihren Berufen dafür gesorgt, dass es Mensch und Tier gut geht oder waren als rettender „Engel“ unterwegs, wenn ein Auto auf dem Weg zur Silvesterfete liegengeblieben war. Mit einigen hat der Döbelner Anzeiger gesprochen. Für alle war die Arbeit zum Jahreswechsel kein Problem. (DA/rt)
Arbeiten zum Jahreswechsel? Kein Problem!
Bereits am 30. Dezember hat Anja Pötzsch mit ihren Kollegen das Restaurant im Sport- und Freizeitzentrum Welwel in Döbeln für Silvester vorbereitet. Auch das begann für sie, lange bevor die ersten Gäste kamen, und endete nicht, als der letzte Gast gegangen war. Für das Aufräumen und Abrechnen brauchten die Servicekräfte noch mindestens eine Stunde. Vom Chef gab’s um Mitternacht ein Gläschen Sekt und die Schwiegereltern der 31-Jährigen haben nachträglich zum Essen eingeladen. So ist trotz der arbeitsreichen Nacht ein familiärer Start ins neue Jahr möglich.
Apotheker Dr. Jens Kolander hatte 24 Stunden in der Ilsen-Apotheke in Hartha Dienst – zum ersten Mal zu Silvester, von 8 Uhr am 31. Dezember bis 8 Uhr am 1. Januar. Nach dem Plan, der die Dienste aller Apotheken im Altkreis Döbeln regelt, dürfte die in Hartha erst in 13 Jahren wieder dran sein. Besonderheiten hat der 36-Jährige in der Neujahrsnacht nicht erwartet, außer dass vermehrt Schwangerschaftstests verlangt werden. Diese Erfahrung haben Kollegen gemacht. Mit seiner Familie, die mit Freunden gefeiert hat, wollte er am 1. Januar anstoßen.
Gemeinsam mit einer Kollegin hat Stefanie Decker die 64 Bewohnern des Seniorenheimes „Pflege mit Herz“ in Hartha betreut. Viele von ihnen haben den Jahreswechsel verschlafen, andere die Klingel in ihrem Zimmer neu entdeckt. Mit einigen Bewohnern hat die Altenpflegerin aber auch mit alkoholfreiem Sekt auf das Jahr 2017 angestoßen. Bevor sie um 21.30 Uhr zum Dienst kam, hat die 31-Jährige bereits mit ihrem Mann bei Freunden ein wenig vorgefeiert. Hat er bis zu ihrem Dienstschluss um 6.15 Uhr durchgehalten, wollten sie noch gemeinsam frühstücken.
Michael Kunert war bereits während der Weihnachtsfeiertage für die Apschlepp- und Servicegesellschaft A + S Döbeln unterwegs. Trotzdem musste er auch zu Silvester auf Alkoholfreies zurückgreifen. Denn er war sozusagen die stille Reserve. Der Laster des Abschleppdienstes stand diesmal vor der Haustür eines Kollegen. Hätten sich Unfälle oder anderweitig liegengebliebene Fahrzeuge gehäuft, wäre der 29-Jährige zusätzlich eingesprungen. Ein großes Opfer sei das nicht. Das Handy hatte er jedenfalls immer in Hörweite dabei.
Melkerin Karola Nixdorf hat sich um die Kühe der Ebersbach-Otzdorfer Milchproduktion gekümmert. Die Tiere sind es gewohnt, immer zur selben Zeit gemolken zu werden, deshalb durften die 50-Jährige und ihre Kollegen auch nur ein wenig eher mit der Arbeit beginnen, um in dieser Nacht etwas früher bei ihren Familien zu sein. Das war aber nur dann möglich, wenn keine der Kühe gekalbt hat, die Tiere mit Streu und Futter versorgt waren. Zuhause wollte sie mit denjenigen das neue Jahr begrüßen, die noch munter waren.
Zum 30. Mal hat Oliver Rühle als DJ Oli zu Silvester aufgelegt. Diesmal im Sonnenhof Ossig, wo mit mehr als 200 Gästen die wahrscheinlich größte Party im Altkreis Döbeln gefeiert wurde. Silvester sei die schwerste Party im Jahr, sagt er. Das Alter der Gäste sei breit gefächert, die Erwartungen groß und ganz unterschiedlich. Deshalb spielte er sowohl Quinn Harris als auch Helene Fischer, Matthias Reim und auch mal einen Wiener Walzer. Um Mitternacht konnte er sogar seine Frau in den Arm nehmen und seine siebenjährige Tochter, die zum ersten Mal den Papa als DJ erlebt hat.
