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Wenn 58 000 Lichter leuchten

Fernando Kuhnt schmückt seinen Vorgarten in Kamenz anders als andere. Jetzt lädt er ein, die Deko der Superlative anzuschauen.

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© René Plaul

Von Ina Förster

Kamenz. Überdimensionale Rentiere, ein Schlitten auf dem Dach, dicke Schneemänner, glitzernde LED-Vorhänge, Schneeflocken, leuchtende Zuckerstangen im Rasen, Solarkugeln und vollbehangene Tannenbäume – im Vorgarten von Familie Kuhnt erfüllen sich Kinderträume. In seiner Glitzerwelt fühlt sich Papa Fernando wohl. Seit 2010 betreibt er das kostspielige Hobby schon und schmückt seinen Vorgarten an der Töpfergasse. Pünktlich im Advent beginnt es hier zu leuchten. „In diesem Jahr sind es knapp 58 000 LED-Lichter. Wieder etwas mehr als 2016“, sagt er stolz. In den Anfängen waren es knapp 21 000. Im Jahr 2013 siegte er bei einem Radiosender-Wettbewerb damit und wurde der Sachse mit den meisten Lichtern am Haus. Viele haben sich seitdem interessiert – sogar die BILD-Zeitung. Hitradio RTL rief gerade erst am Dienstagmorgen wieder an und wollte wissen, wie es um das aufwendige Hobby stehe. Vor vier Jahren gewann der Kamenzer 500 Euro für die Stromkosten. Mittlerweile liegt sein Verbrauch bei 1 300 Euro. Doch das investiert der Geschäftsmann gern. „Ich lasse alles bis Ende Januar aufgebaut, sonst lohnt sich der Aufwand nicht“, sagt der 45-Jährige. Bereits im November beginnt er mit dem Aufbau. Noch immer hängt nicht alles aus dem Fundus. Die restlichen Lichterketten und zwei neue Prachtstücke – ein leuchtender Garfield und die Maus – müssen noch vor Sonnabend aufgebaut werden. Sie kommen wie andere seltene Objekte aus den USA. „Hierzulande bekommt man nicht alles, was man möchte“, weiß der Experte. Dafür wird dann schon mal etwas aus Amerika geordert.

© Ina Förster
© Ina Förster

Für die ganze Deko hat er unterdessen sogar zwei Garagen in der Nachbarschaft anmieten müssen. Viele der Figuren können nicht einfach auseinandergebaut werden. Wie die zweieinhalb Meter hohe Holzpyramide von Tischlermeister Lutz Gaide. Fernando Kuhnt ist stolz auf seine Lieblinge. Auch seinen drei Kindern gefällt der Lichterzauber jedes Mal aufs Neue. Manchmal sehen sie den Papa nicht so oft. Vor allem an den Abenden, wenn es draußen dunkel wird. Dann steht der Kamenzer im Garten, schraubt herum, tauscht Lichter und tüftelt an Ideen. Die Nachbarn haben sich mittlerweile daran gewöhnt. Oder mussten es. Beschwerden gab es zuletzt kaum. Bis Mitternacht leuchtet es täglich an der Töpfergasse aus 58 000 LED.

Lichterzauber am Sonntag, 10. Dezember, ab 15.30 Uhr an der Töpferstraße mit Weihnachtsmann, Glühwein und Bratwurst. Gäste herzlich willkommen!