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Weniger Obst – teurer Saft?

Die Keltereien der Region nehmen seit einigen Tagen Äpfel an. Der Start ist verhalten.

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© Steffen Unger

Bischofswerda. Von der Apfelschwemme des Vorjahres können Gärtner und Keltereibesitzer diesmal nur träumen. Trotzdem werden in Neukirch, Uhyst am Taucher, Arnsdorf und Denkwitz seit einigen Tagen Äpfel angenommen, die dann zu leckerem Saft gepresst werden. Geld gibt’s für die Früchte nicht. Dafür Apfel- oder anderen Saft zum ermäßigten Preis. Lohntausch nennen es die Fachleute.

In der Neukircher Kelterei Hillmann zum Beispiel bekommt man für einen Zentner Äpfel 44 Flaschen Saft zum Vorzugspreis. Statt 76 Cent für die 0,7 Liter-Flasche Apfelsaft zahlt man dann nur 43 Cent, sagt Inhaber Ralf Hillmann. Trotz der wahrscheinlich schlechten Apfelernte gelten bei ihm die Vorjahrespreise. „Wir stehen ja erst ganz am Anfang der Apfelernte“, sagt er. Nur die wenigsten Sorten können schon jetzt geerntet werden. Auch für die Keltereien müssen die Früchte reif sein.

Bei anderen Keltereien der Region sind die Preise ähnlich. Tauschen kann man die Äpfel auch gegen andere Fruchtsäfte. Die Kelterei Kühne aus Reichenbach (Gemeinde Haselbachtal), die auch in Uhyst eine Annahmestelle hat, brachte in diesem Jahr drei neue Erzeugnisse auf den Markt, auf die es bei Apfelanlieferung ebenfalls Rabatt gibt: einen leichten Frühstückssaft, einen kombinierten Frucht-Gemüse-Saft und einen Pflaumenwein. Die schlechte Ernte könne schon Auswirkungen auf den Preis haben, erwartet Elke Schied-Schäplitz von der Reichenbacher Kelterei. „Die Kirschernte in der Region ist komplett ausgefallen. Wenn wir Kirschen vom Handel beziehen, werden wir die höheren Preise wohl oder übel umlegen müssen“, sagt sie.

Wer nimmt Obst an?

Kelterei Hillmann, Neukirch, Zittauer Straße 25: Montag und Mittwoch 9-12 und 15-18 Uhr

Kelterei Walther, Arnsdorf, Am Gewerbegebiet 2: Mo. 9-20 Uhr; Dienstag/Mittwoch. 9-18 Uhr

Familie Richter, Uhyst, Taucherwaldstr. 14 (für Kelterei Kühne in Reichenbach): Sonnabend 9-12 Uhr

Kelterei Dressler, Denkwitz, Denkwitz 1B: Montag bis Donnerstag 8-12 und 14-18 Uhr

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Auswirkungen hat die miese Obsternte auch in anderer Hinsicht: In Demitz-Thumitz wird in diesem Jahr kein Obst für die Kelterei Dressler aus Denkwitz bei Großpostwitz angenommen. „Es gibt zu wenig Obst“, heißt es dazu in Denkwitz. In der Kelterei selbst läuft der Betrieb wie gewohnt. 2018 soll die Annahmestelle in Demitz dann wieder öffnen. (SZ/ir)