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Weltoffen auch zum Jubiläum

Nebelschütz lädt zum 20. Internationalen Gemeindefest. Tourismusbeauftragter Karl Mildner freut sich auf viele Gäste.

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© Andreas Kirschke

Nebelschütz. Meister Krabat will unbedingt kommen. „Das lässt er sich zum 20. Internationalen Gemeindefest vom 9. bis 10. Juli nicht nehmen“, sagt Mitorganisator Karl Mildner, seit 2013 ehrenamtlicher Tourismusbeauftragter der Gemeinde Nebelschütz. Die SZ sprach mit ihm.

Herr Mildner, das Gemeindefest naht. Wofür steht es?

Zuallererst steht es für Weltoffenheit und Toleranz. Wir wollen Begegnungen ermöglichen mit anderen Kulturen. Besucher sol-len ihre Erfahrungen austauschen. Jeder kann dabei hinzulernen.

Hat gerade das Jubiläumsfest ein zentrales, besonderes Motto?

Nein. Das Fest spricht für sich. Ein großer Umzug wäre mit immensem Kraftaufwand verbunden gewesen. Wir verzichten auch auf große Ausstellungen und Foren. Das Fest ist zwar kleiner geworden. Es qualifiziert sich jedoch durch Inhalte und Durchführung.

Wie binden Sie die internationalen Partner ein?

Auf vielfältige Weise. Am 10. Juli um 9 Uhr zum Festgottesdienst in der Pfarrkirche bringen sie sich mit Fürbitten und mit Liedern ein. Von 11 bis 17 Uhr sind sie mit Ständen neben dem Festzelt dabei. Sie stellen ihre jeweilige Gemeinde vor und bringen regionale Produkte mit. Die Ungarn sorgen Sonntag mit original ungarischer Gulaschsuppe für das Mittagessen. Bei den Ständen stellt sich auch die Gemeinde Nebelschütz vor. Sie präsentiert ihre touristischen Ziele und verweist auf die Initiativgruppe „Serbski sejm“ für ein sorbisches Parlament.

Sie selbst musizieren mit in der Band electrona73 aus Kamenz. Was verbindet Sie persönlich mit dem Gemeindefest?

Ich bin vom ersten Fest an mit dabei. Ursprünglich sorgten wir mit Ulli Schorcht für die technische Ausstattung und organisierten Miniplayback-Shows. Später gestalteten wir Karaoke-Shows mit Videogroßbild. Da waren gleich vier Generationen vereint. Kinder und Jugend auf der Bühne. Eltern, Großeltern, Urgroßeltern im Publikum. Unsere Band electrona73 ist ja in Nebelschütz 1973 entstanden. Im Gasthof Lehmann war unser erster Auftritt. Daran knüpfen wir jetzt zum Gemeindefest an.

Was ist das Besondere bei der Festvorbereitung?

Wir planen das Fest grundsätzlich mit den Vereinen. Ihr Teamgeist, ihre Kreativität, ihre Unterstützung sind unverzichtbar. Wir vertrauen auf bewährte Partner und Firmen. Wir legen Wert auf regionale Getränke und Speisen. Die Jugendklubs helfen beim Aufbau und Abbau des Festzeltes. Im Festzelt selbst betreuen sie die Bar. Der Heimat- und Kulturverein Nebelschütz sorgt im Zollhaus für frische Plinsen, Leberwurst- und Fettschnitten und andere Speisen. Der Sportverein SG Nebelschütz kümmert sich um die Getränke. Der Wendischbaselitzer Carnevalsverein WCV sorgt für das Grillen. Die Elisabeth-Frauen und die Domowina-Ortsgruppe betreuen Kaffee und Kuchen. Die Vereine sind eigenverantwortlich für Einkauf, Lagerung und Verkauf der Speisen und Getränke.

Wie wird das Gemeindefest finanziert?

Durch Mittel von Sponsoren wie der Ewag Kamenz, durch Eigenmittel der Gemeinde und durch die Einnahmen aus Eintritt und Speisenverkauf. Eintritt von fünf Euro verlangen wir nur Sonnabend ab 21 Uhr. Wer früher kommt, spart sich das Geld. Zeitiges Kommen lohnt also in jedem Fall.

Was sind weitere Inhalte des Festes?

Außer Festgottesdienst, Frühschoppen mit Karaoke-Karli, Präsentation der Partnergemeinden und dem Fußball-Turnier der D-, E- und F-Jugend ist vor allem der Tag der offenen Tür im Kindergarten ein Höhepunkt. Besucher können ab 13 Uhr die Räume besichtigen. Die Kita stellt ihre Inhalte, ihr Konzept und ihre Ausstattung näher vor. Die Räume sind hell, freundlich und lichtdurchflutet gestaltet, sie strahlen Lebendigkeit und Natürlichkeit aus. Eine Besichtigung lohnt. Um 15 Uhr steht Fußball auf dem Programm. Die sorbische Auswahl Wubranka spielt gegen die U 23-Mannschaft Neugersdorf. Für alle Generationen laden wir 16 Uhr zum bunten Unterhaltungsprogramm ein.

Sind alle infrastrukturellen Fragen geklärt?

Ja. Der Bauhof sorgt für die Verkehrsabsicherung. Er kümmert sich um die Verkaufsstände, das Kassenhäuschen, die ganze Zuwegung und die Einfriedung des Festgeländes. Er kümmert sich um den Toilettenwagen. Die Gemeindeunterstützung reicht bis zur Müllentsorgung. Wie die Vereine, Jugendklubs und Partnerfirmen ist auch die Gemeinde selbst für die gesamte Vorbereitung und Organisation unverzichtbar.

Gespräch: Andreas Kirschke