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Weltneuheit aus Weißig

Bei der Vox-Sendung „Die Höhle der Löwen“ fand eine hübsche junge Frau einen Investor für ihre Kuchenschaf-Erfindung. Wird sie jetzt Millionärin?

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© Caketales

Von Jörg Richter

Weißig am Raschütz. Sie haben den Deal gemacht. Nadine Brams und ihr Geschäftspartner Gregor Kessler haben in der Fernsehsendung „Die Höhle der Löwen“ einen der fünf Investoren von ihren lustigen Tortenständern überzeugt. Eigentlich sogar alle. Aber einer nach den anderen sprang ab. Nur Ralf Dümmel nicht. Der smarte Unternehmer mit den rosa Strümpfen war von den Kuchen auf zwei Beinen begeistert.

Sie sehen aus wie Schafe, Mädchen oder Jungen. Der Kopf und die Beine sind jeweils aus Kunststoff. Der Bauch ist der eigentliche Kuchen, den man nach Lust und Laune dekorieren kann. „Ich glaube, dass alle Kinder diese Kuchen lieben werden“, sagte Dümmel und bot 100 000 Euro als Investitionssumme an. Dafür wollte er 30 Prozent der Geschäftsanteile. Zehn mehr als Nadine Brams und Gregor Kessler angeboten hatten. Doch das sächsisch-hessische Duo überlegte nicht lange und schlug ein.

Das sahen am Diensttagabend Millionen Fernsehzuschauer. Doch aufgezeichnet wurde die Sendung bereits im August. So lange musste Nadine Brams, die die Kuchenfiguren erfunden hat, über den Ausgang der Vox-Sendung schweigen. Die hübsche Sächsin, die mit ihrer kleinen Familie in Hessen lebt, hatte ihre Eltern Steffen und Anke Jähnichen aus dem heimatlichen Weißig am Raschütz zu sich eingeladen, um gemeinsam die Sendung anzusehen. Auch die Schwiegereltern und einige Freunde waren gekommen und drückten fest die Daumen. „Gleich, nachdem wir mit unserer Präsentation durch waren, haben den Fernseher ausgemacht und gefeiert“, erzählt die 31-Jährige.

Dass ihre Mama Anke mit von der Partie war, lag Nadine Brams ganz besonders am Herzen. Denn die Mutter hatte für die neue Firma „Caketales“ die Schürzen genäht und auch auf Enkeltochter Marie aufgepasst, wenn Nadine Brams beim Heimatbesuch in Sachsen an weiteren Rezepten und Dekorationsideen für ihre Kuchenschafe arbeitete.

Nach dem Dienstag ist die Verkaufsmaschinerie, die Ralf Dümmel mit seiner 100 000-Euro-Investition und seinen Beziehungen in Gang setzte, ganz groß angelaufen. Klingel, Bader, Otto, Karstadt ... In den großen Versandhäusern sind die Kuchenschafe schon der Renner. Beim Internethändler Amazon.de führen sie die Bestsellerliste der beliebtesten Kuchenständer an. Ab Montag sollen die „Caketales“ auch in den Regalen bei Netto stehen.

Zurücklehnen kann und will sich Nadine Brauns nicht. „Wir haben zwar die gesamte Produktion und den Vertrieb abgegeben, aber es bleiben noch genügend Aufgaben übrig“, sagt sie. Die 31-Jährige will neue Figuren entwerfen. Auf Facebook hätten sich viele Leute gemeldet, die sich einen Teddy wünschen. Außerdem denkt sie darüber nach, „Caketales“-Partys, ähnlich den Tupperpartys, zu organisieren.

Was ursprünglich als besonderes Geburtstaggeschenk für ihre Tochter Marie gedacht war, könnte bald vielleicht ein Millionengeschäft werden. Aber daran verschwendet Nadine Brams, die Erfinderin aus Sachsen, keinen Gedanken.