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Welterbe-Kritiker wandert mit

Der CDU-Landtagsabgeordnete Jens Michel lief zum ersten Mal eine deutsch-tschechische Tour mit. Bislang gab’s eine Hürde.

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© Norbert Millauer

Etwa 50 Personen machten sich am Sonnabend auf den Weg zur zehnten deutsch-tschechischen Freundschaftswanderung von Decin hinauf zum Schneeberg. „Es sind mehr gekommen, als ich erwartet habe“, erklärte Mitorganisator und SPD-AG- Koordinator Klaus Fiedler.

Es war bereits die zehnte Wanderung dieser Art. Dennoch war etwas neu. Nicht nur, dass diesmal viele Mitglieder der Naturfreunde die Jubiläumswanderung unterstützten. Unter ihnen der Vize-Bundesvorsitzende Tilmann Schwenke und die Landesvorsitzende von Sachsen, Almut Thomas. Erstmals war auch der CDU-Landtagsabgeordnete Jens Michel mit von der Partie, in dessen Wahlkreis der Nationalpark Sächsische Schweiz liegt. Gemeinsam mit seinem Parteifreund Klaus Brähmig, dem Vorsitzenden des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz, und den anderen stiefelte er mit auf den Berg.

Bisher wurde dafür gewandert, dass die Sächsisch-Böhmische Schweiz als Weltnaturerbe anerkannt wird. Die Abkehr von diesem Zweck mache Michel nun eine Teilnahme möglich, wie er erklärte. Er war Kritiker des Projekts. „Eine Freundschaftswanderung begrüße und unterstütze ich aber ausdrücklich“, so Michel weiter.

Für die nötigen Fachinformationen auf dem Weg sorgte Pavel Benda, der Direktor der Nationalparkverwaltung Böhmische Schweiz. An einem ausgewählten Punkt informierte er über die Fauna und Flora des Schneeberggebietes.

Sein Kommen sei aber auch ein Zeichen für einen sanften, grenzüberschreitenden Tourismus und für gutnachbarliche Beziehungen, wie er erklärte.

„Schade, dass von der Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz keine Reaktion mit Teilnahme zu dieser Wanderung erfolgte“, sagte Fiedler.

Dennoch waren er und Klaus Brähmig sich mit den Teilnehmern überparteilich einig: Die Freundschaftswanderung wird fortgesetzt. Fiedler: „Es ist wichtig, dass wir im Grenzraum miteinander reden, miteinander wandern und miteinander für diese einmalige Naturlandschaft, die Sächsisch-Böhmische Schweiz, eintreten und den Tourismus weiterentwickeln.“

Die nächste Wanderung soll am 10. September 2016 stattfinden. Dann wird auf deutscher Seite im Elbsandsteingebirge gewandert. Wo, das ist noch offen. (SZ/gk, fie)