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Welcher Spielplatz ist der Beste in Zittau?

Der große SZ-Test ergab: Die meisten bekommen gute Noten. Aber es gibt auch Durchfaller.

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© Matthias Weber

Von Erik-Holm Langhof

Sie sollen zum Spielen und Verweilen einladen: Besonders jüngere Kinder freuen sich immer wieder auf einen Besuch auf einem der städtischen Spielplätze. Doch in jüngerer Zeit finden sich im Internet vermehrt Beschwerden über die Möglichkeiten zum Vergnügen in Zittau und den Stadtteilen. Neben liegengelassenem Mülls, sollen auch immer wieder Spielgeräte gesichtet worden seien, die kaputt sind oder entwendet wurden.

Die SZ hat sich auf den Weg gemacht und zusammen mit Leonie Krapohl einen Großteil der Zittauer Spielplätze überprüft. Leonie ist Schülerin der Parkschule in Zittau und hat die verschiedenen Plätze auf Sicherheit, Sauberkeit, Spiel und Spaß sowie Gestaltung und Lage überprüft. Anschließend vergab sie eine Endnote von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend) und ein Gesamtfazit. Dabei zeigte sich, dass die Situation vor allem auf Spielplätzen im Stadtkern kritisch ist. „Spielanlagen wie neben der Schauburg oder im Neubaugebiet Ost sehen verlassen und verwachsen aus“, lautet das Testurteil der 16-Jährigen. „Für Familien ist das nicht besonders einladend, um mit ihren Kindern spielen zu gehen.“ Bei Facebook bestätigt sich diese Vermutung. Eltern berichten in dem sozialen Netzwerk über Jugendliche und Rentner, die die Spielplätze als Platz zum Verweilen bei Bier und Zigarette nutzen. Darunter ist auch Stella Görldt. Die 26-jährige Mutter ist verärgert über den Allgemeinzustand der Spielplätze: „Leider sehe ich jeden Tag, immer wieder Zigarettenkippen, Glasscherben oder Jugendliche, die nicht weichen, wenn Kinder spielen wollen.“ Ihrer Meinung nach sollten vermehrt Kontrollen des Ordnungsdienstes der Stadt erfolgen, da die Anlagen auch städtisch sind.

Der stellvertretende Oberbürgermeister und Stadtrat Jens Hentschel-Thöricht (Die Linke) hingegen sieht dies als nicht machbar. Wie er erklärt, gibt es bereits Kontrollen der Anlagen, aber „die Mitarbeiter haben auch noch andere wichtige Aufgaben in der Stadt“.

Als Alternative sieht der dreifache Vater allerdings eher sogenannte Spielplatzpatenschaften. Dabei sollen vor allem ältere Bürger, die sich freiwillig bereit erklären, auf Spielplätzen mit Kindern spielen und Zeit verbringen. „Zusätzlich sollten Angebote geschaffen werden, wie beispielsweise eine Leseecke, die dann für die Besucher zur Verfügung stehen“, so der Linken-Stadtrat. Zudem ist er überzeugt, dass so auch mögliche Müllablagerungen oder Verschmutzungen durch Jugendliche verhindert werden könnten. „Es hat letztendlich auch eine andere Wirkung, wenn ein älterer Mensch mit Lebenserfahrung die jüngere Generation anspricht und das Problem erklärt“, erläutert Hentschel-Thöricht. Grundsätzlich sieht er allerdings beide Dinge als wichtig an: „Einerseits muss es eine Kontrolle durch das Ordnungsamt geben, andererseits sollte es einen Appell von Bürgern an Bürger geben.“

So etwas befürworten auch viele Zittauer auf Facebook. Bereits in der Schule sollte Aufklärung betrieben werden und über den richtigen Umgang in der Öffentlichkeit gesprochen werden. „Besonders sinnvoll wäre dies bei Schulen, die in unmittelbarer Nähe eines Spielplatzes sind“, sagt Stella Görldt.

Die Spielplatz-Testerin Leonie Krapohl stimmt den Eltern zu und wünscht sich Veränderungen auf Zittaus Spielplätzen: „Wären die Spielplätze in der Kernstadt so gut wie in den Stadtteilen, dann könnte man den Aufenthalt dort genießen.“