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Welche Läden ins Scheunenhofcenter einziehen

Investor Edeka gibt erstmals Details zu den einzelnen Mietern preis, die in Pirnas Center einziehen. Und ein Eröffnungstermin ist auch schon in Sicht.

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© Daniel Schäfer

Von Thomas Möckel

Pirna. Als der Stadtrat vor Jahren beschloss, dass Edeka das Scheunenhofcenter mitten in der Innenstadt bauen soll, gab es eine wesentliche Bedingung: Der Einkaufstempel auf dem Karree zwischen Bahnhofstraße, Hospitalstraße und Robert-Koch-Straße sollte keinesfalls die mit ihren vielen Geschäften die kleinteilige Pirnaer Altstadt unter einem Dach nachbilden und ihr Konkurrenz machen. Vielmehr sollten sogenannte Ankermieter mehr Kaufkraft nach Pirna ziehen, beispielsweise Modeketten. Doch Investor Edeka änderte zwischendurch die Pläne. Welche Geschäfte einziehen, blieb lange geheim. Nun aber hat der Bauherr erstmals Details zu den Mietern sowie zum Zeitplan offenbart. Am Dienstag steht ein Edeka-Vertreter dem Stadtrat Rede und Antwort. Die SZ fasst den aktuellen Stand zusammen.

Was passiert derzeit am künftigen Scheunenhofcenter?
Laut Toni Kunze, Regionalleiter Expansion und Immobilien der Edeka Grundstücksgesellschaft Norbayern-Sachsen-Thüringen, seien die Bauarbeiten auf dem Areal schon seit geraumer Zeit gut zu erkennen. Die Handwerker senken derzeit noch immer den Grundwasserspiegel, um danach die Bohrpfähle für die Gründung in den Boden zu treiben. Sind diese verankert, wird die weiße Wanne errichtet, die das Untergeschoss mit Tiefgarage künftig vor eindringendem Wasser schützen soll. Der Bau der weißen Wanne soll laut Kunze in den nächsten drei bis fünf Wochen beginnen.

Wann soll das Einkaufszentrum eröffnet werden?
Hält das Bauwetter durch und wird der nächste Winter mild, soll das Scheunenhofcenter Ende 2019, spätestens aber Anfang 2020 eröffnet werden. Mitte des kommenden Jahres, sagt Kunze, werde sich abzeichnen, welcher Termin sich halten lässt.

Wie groß wird das Scheunenhofcenter werden?
Das Grundstück, das Edeka bebaut, ist 11 000 Quadratmeter groß, in dem Gebäude mit Unter-, Erd- und Obergeschoss schafft der Investor eine Nutzfläche von knapp 16 000 Quadratmetern, davon sind 4 800 Quadratmeter reine Verkaufsfläche. Von der Optik her hat das Gebäude unterschiedliche Höhen und wirkt leicht zerklüftet, weil es etwas an die Sächsische Schweiz sowie an die Pirnaer Altstadt mit ihren schmalen Gassen erinnern soll.

Welche Läden ziehen in den Scheunenhof ein?
Nach Aussage von Kunze werden es insgesamt sieben Läden sein. Den größten Platz mit 2 500 Quadratmetern nimmt Edeka selbst für seinen Frischemarkt ein. Zudem zieht die Drogeriekette Rossmann, die sich in Pirna weiterentwickeln will, in den Scheunenhof, deren Verkaufsfläche liegt dort bei 760 Quadratmetern. Ebenso geplant ist eine Apotheke, welche das sein wird, verriet Kunze nicht – die letzten Verhandlungen mit dem potenziellen Mieter laufen noch. Ein Reisebüro wird künftig auch im Scheunenhof zu finden sein. Darüber hinaus eröffnet die Optiker-Kette „Apollo Optik“ in dem Gebäude ein Geschäft. Dort zu finden ist künftig auch ein Laden der Kette „anika Schuhhandels GmbH“ mit einer Verkaufsfläche von 300 Quadratmetern sowie die Bekleidungskette „AWG-Modecenter“ mit einer Verkaufsfläche von 1 000 Quadratmetern. In den Fragmenten des alten Scheunenhofes soll überdies eine Bäckerei einziehen, zudem soll sich dort auch Gastronomie, die bis abends geöffnet hat, etablieren.

Wie groß wird die Tiefgarage unter dem Zentrum?
Die Tiefgarage wird laut Kunze 225 Stellplätze haben, dort können Kunden, aber auch alle anderen Kraftfahrer, die einen Parkplatz in der Innenstadt benötigen, ihr Auto abstellen. Der Parkplatz wird bewirtschaftet, Edeka verlangt die gleichen Parkgebühren wie die Stadt auf ihren Parkplätzen – so ist es mit dem Rathaus abgesprochen.

Wie wird das Obergeschoss künftig genutzt?
In der Front zur Bahnhofstraße sind Räume für Arztpraxen vorgesehen, ferner entstehen 65 seniorengerechte Wohnungen, die künftig von der Johanniter Unfallhilfe betreut werden. Laut Regionalvorstand Carsten Herde sind die Appartements zwischen 34 und 70 Quadratmeter groß, die kleinen Wohnungen überwiegen. Sie werden ganz regulär vermietet, wer mag, kann sich verschiedene Leistungen – Essen-Lieferdienst, ambulanten Pflegedienst oder einen Reinigungsdienst – dazu buchen. Nach Aussage von Herde sei der Bedarf an dieser Form des betreuten Wohnens groß, die Nachfrage nach den Quartieren riesig. Beispielsweise haben sich schon viele Menschen aus der Sächsischen Schweiz danach erkundigt, die ihre Häuser verkaufen und im Alter lieber zentral in der Pirnaer Innenstadt wohnen wollen. Die Grundrisse der Wohnungen stehen schon auf der Internet-Seite der Johanniter. Zu den Mietpreisen gab Herde noch keine Auskunft, sie werden derzeit noch kalkuliert. Infos zu den Wohnungen gibt es auch im Johanniter-Büro im Haus Bahnhofstraße 28 gleich gegenüber des Scheunenhofs, derzeit ist es dienstags und donnerstags jeweils von 12 bis 15 Uhr geöffnet.