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Welche ist die schönste Hortensie?

Zu einem speziellen Rundgang laden die Rammenauer ein. Die Besucher sollen nicht nur schauen, sondern bewerten.

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© Steffen Unger

Sylvia Gebauer

Rammenau. Hortensien in allen möglichen Farben, Formen und Größen. Sie gehören zu Rammenau wie die Pfefferkuchen zu Pulsnitz. Aktuell bleiben die Touristen dem Ort aber eher fern. Grund dafür sind die Bauarbeiten an der Ortsdurchfahrt. Noch bis November ist sie gesperrt. Die Rammenauer lassen sich davon nicht entmutigen. Sie haben wieder einen speziellen Rundgang konzipiert. Dabei ist Mitmachen ausdrücklich erwünscht.

© SZ-Grafik

Schlossherr Graf Johann Centurius von Hoffmannsegg brachte Anfang des 19. Jahrhunderts die Pflanzen in die Gemeinde. Seitdem blühen Hunderte Exemplare in den Gärten und an öffentlichen Plätzen. Damit die Besucher auf dieses Kleinod aufmerksam werden, hat sich die Gemeinde einen Wettbewerb überlegt. Sechs Exemplare, die alle an öffentlichen Plätzen stehen, wählte Gemeindemitarbeiterin Grit Schülke aus und versah sie mit Nummern. Jetzt sind die Besucher gefragt „Sie sollen das schönste Exemplar küren“, sagt die Organisatorin. Zwischen Dorfplatz und Barockschloss können allein fünf Exemplare begutachtet werden. An der Alten Schmiede (Nummer fünf), dem Spielplatz (Nummer drei) und dem Bootsanleger (Nummer zwei) an der Johann-Gottlieb-Fichte-Straße stehen sie. Letzterer lädt bei den sommerlichen Temperaturen zum Verweilen und einer kleinen Bootstour ein. Die sechste Hortensie steht unweit der Tankstelle an der Hauptstraße. Mit dabei ist auch die blaue Bauernhortensie im Park des Barockschlosses (Nummer eins). „Die blau leuchtenden Hortensienblüten sind schon von Weitem zu sehen, wenn man rechts am Schloss vorbei in den Park läuft“, wirbt Schlosschefin Ines Eschler für ihre Pflanze. Sie ist gespannt, ob das Schloss mit seinem Exemplar bei den Besuchern punkten kann.

Bewertung erfolgt nicht vor Ort

Grit Schülke nutzt jede Gelegenheit, den Wettbewerb bekannter zu machen. Als vor Kurzem eine Reisegruppe aus Berlin im Ort unterwegs war, drückte sie jedem der 40 Teilnehmer einen Stimmzettel in die Hand. Beeindruckt waren die Berliner von den Hortensien. Einige nutzen die Gelegenheit, sie schrieben ihren Favoriten und ihre Kontaktdaten auf dem Stimmzettel drauf. Im Briefkasten an der Gemeinde und im Schloss können sie abgegeben werden. Die Teilnahmekarten liegen in der Alten Schmiede und im Barockschloss aus. Bis zum 6. September läuft die Abstimmung. 2014 beteiligten sich 52 Leute. Wer für die Siegerhortensie abgestimmt hat, kann am Ende Preise aus der Gemeinde Rammenau gewinnen, darunter eine Johann-Gottlieb-Fichte-Gedenkmünze. Auf den Sieg hoffen auch einige Einwohner.

Dahinter steckt der zweite Wettbewerb. Seit 2011 wird das schönste Exemplar in den Gärten gesucht. Im fünften Jahr gibt es ein Novum, erstmals wird die Jury sich die Hortensien nicht live im Garten anschauen, sondern per Foto. „Durch die Hitze haben viele die Köpfe hängengelassen“, sagt Grit Schülke. Größe, Anzahl der Blüten und den Gesamteindruck entscheiden über den Sieg. Bis zum 21. August können sich die Rammenauer noch für diesen Wettbewerb anmelden.