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Weiterer Schritt zum größeren Norma

Die Stadt Löbau stellt einen Bebauungsplan für das EKZ Breitscheidstraße auf. Er ist Voraussetzung für die Pläne des Discounters.

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© Matthias Weber

Von Romy Altmann-Kühr

Neben dem Eingang zum Norma-Markt klafft ein leeres Schaufenster. Den Platz leer stehender Geschäfte will der Discounter nutzen, um seine eigene Verkaufsfläche zu erweitern. Dazu sind Bauarbeiten im Einkaufscenter an der Löbauer Breitscheidstraße nötig. Dort im Center ist Norma bereits seit den 1990er Jahren mit einer Filiale ansässig. Die Fläche wird dem Discounter nun zu klein. Derzeit verkauft Norma seine Waren – in erster Linie Lebensmittel – auf 770 Quadratmetern Fläche. Ende des vergangenen Jahres hatte sich das Unternehmen an die Stadt gewandt mit dem Anliegen, sich im bestehenden Gebäude erweitern zu wollen.

Doch auch, wenn nicht außen an das Gebäude angebaut werden soll, ist die Vergrößerung nicht so einfach umzusetzen. Ein Bebauungsplan der Innenentwicklung für das Einkaufszentrum ist nötig. Der hat jetzt den Löbauer Stadtrat beschäftigt. Der Rat hat entschieden, dass ein Bebauungsplan aufgestellt wird – das bedeutet einen weiteren Schritt in Richtung eines größeren Norma-Marktes. Denn mit dem Bebauungsplan werden die rechtlichen Voraussetzungen dafür geschaffen, erklärt die Stadtverwaltung. So wird im Bebauungsplan unter anderem geklärt, ob die Nutzungserweiterung im bestehenden Einkaufszentrum zulässig ist. Ziel sei es, heißt es von der Löbauer Stadtverwaltung, ein Sondergebiet für großflächigen Einzelhandel auszuweisen. Denn eigentlich wäre hier nur eine Verkaufsfläche von maximal 800  Quadratmetern erlaubt. Geplant hat Norma aber eine neue Verkaufsfläche von rund 1 000 Quadratmetern.

Die Stadt will die Erweiterungspläne unterstützen. Wie Oberbürgermeister Dietmar Buchholz sagte, sei Löbau ein wichtiger Versorger für das Umland und der Markt werde dringend benötigt. „Auf den Dörfern gibt es ja keine Läden mehr. Für die Leute dort hat das Center in der Breitscheidstraße eine wichtige Funktion“, so der Löbauer OB.

Norma selbst möchte sich zu den Vorgängen bislang nicht äußern. Wie die zuständige Pressestelle der Normaniederlassung im mittelsächsischen Rossau mitteilt, werden zum jetzigen Zeitpunkt keine näheren Informationen über die geplante Erweiterung der Verkaufsfläche abgegeben. „Wir befinden uns derzeit noch im Verwaltungsverfahren zur Erlangung des Baurechts für die Vergrößerung“, heißt es in der Antwort auf eine entsprechende Anfrage der SZ. Demzufolge seien noch nicht alle Sachverhalte abschließend geklärt.

Von der Stadt ist derweil zu erfahren, dass der ansässige Norma-Markt am Standort Breitscheidstraße ein modernes Konzept mit besserer Warenpräsentation umsetzen möchte. Außerdem sollen die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter vor Ort verbessert werden. Mit den Veränderungen wolle sich Norma langfristig am Standort etablieren. Die Pläne sind im Stadtrat nicht unumstritten. Die Bürgerliste hatte sich bereits Ende vergangenen Jahres, als das Thema aufkam, kritisch geäußert. Die Kritik richtet sich allerdings nicht konkret gegen Norma und seine Pläne. Vielmehr gehe die Erweiterung nicht mit dem Einzelhandelskonzept konform, das sich die Stadt selbst auferlegt hat, wie Ingo Seiler von der Bürgerliste gegenüber SZ erklärte. Laut dem Konzept seien nämlich großflächige Märkte nicht erwünscht. Natürlich habe das Papier nur empfehlenden Charakter. Für Untersuchungen dazu habe die Stadt aber viel Geld ausgegeben. Dann sollte sie sich auch daran halten – oder das Konzept gegebenenfalls überarbeiten.

Erweiterungen für mehr Verkaufs- und Lagerfläche sind bei den Discountern groß in Mode. Demgegenüber stehen eben aber auch Vorgaben und Konzepte der Städte und Gemeinden, die nur begrenzte Verkaufsflächen zulassen. Viele Discounter haben in den vergangenen Jahren um- und angebaut. In Löbau zum Beispiel auch Netto an der Breitscheidstraße sowie Lidl an der Poststraße.